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Friedrich hatte dem deutschen Kaiser für seine Zustim¬
mung zur Königswürde versprochen, ihm im Falle eines
Krieges Hülsstruppen zu stellen. Da nun bald nach der
Krönung der spanische Erbfolgekrieg ansbrach, so säumte
er nicht, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Es kämpften
denn preußische Truppen am Rhein und auch in Italic»
mit der größten Tapferkeit.
Auf friedliche Weise erwarb Friedrich durch Erbschaft
das Fürstenthum Neuenburg in der Schweiz, am Rheine
die Grafschaft Mors, ferner die den rheinischen Besitzungen
nahe liegenden Grafschaften Lingen und Tecklenbnrg, letztere
jedoch durch Kauf.
Friedrich hinterließ bei seinem Tode im Jahre 1713
seinem Nachfolger ein Königreich, das 2078 Quadratmeilen
groß war. Allein dieses Land hatte viel von dem blühen¬
den Wohlstände verloren, in welchen des großen Kurfürsten
Regierung es versetzt hatte. Die Mterhaltnng eines
großen Heeres, der königliche Hofstaat und des Königs
Berschwendnng machten, daß nicht nur der angesammelte
Schatz verschwand, sondern daß Schulden aus Schulden
sich häuften. Da wurden denn die Unterthanen mit den
drückendsten Abgaben belastet, und doch war der Hos ir
steter Geldverlegenheit.
Friedrich Wilhelm I. 1713—1740.
Dieser war ein Feind von aller Pracht und Ver¬
schwendung und gab vom Throne aus das Beispiel der
größten Sparsamkeit. An seiner Tasel und in seiner
Kleidung herrschte eine solche Einfachheit, daß seine Diener
sich nicht selten über die Sparsamkeit ihres Königs lustig
machten. Er führte aber auch eine strenge, sparsame Ver¬
waltung ein und steigerte so die Einkünfte des Landes gar
fehl', obgleich die Unterthanen weit weniger Steuern zu
zahlen und weniger Lasten, zu tragen hatten, als unter
der vorhergehenden Regierung.