Full text: Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen

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1793 Feinden Frankreichs beschuldigt und am 21. Januar 1793 hinge¬ 
richtet, nach ihm seine Gemahlin und seine Schwester. Tann 
verwarf die Nationalversammlung das Christentum, beseitigte alle 
christlichen Einrichtungen (Zeitrechnung) und erklärte zuletzt sogar das 
Dasein Gottes für abgeschafft. Zwei Jahre währte die Schreckens¬ 
herrschaft (Guillotine). Viele Adlige uud Geistliche wanderten aus, 
namentlich au den Rhein (Emigranten im Kreise Schleiden). Die 
Schreckensmänner zitterten später um ihr eigenes Leben; auch sie 
fielen nnter dem Beile der Guillotine. Die Ruhe in Frankreich 
kehrte erst vollständig zurück mit der Regierung Napoleons I. 
Religionsgeschichte Nr. 47. 
20. Wrenßens und Deutschlands Erniedrigung. 
Der Unglaube und die Sitteulosigkeit verbreiteten sich von 
Frankreich aus auch in die benachbarten Länder. Um den verderblichen 
Grundsätzen der Neuerer zu wehreu imb in Frankreich die Ordnung 
und das Königtum wieder herzustellen, verband sich der deutsche 
Kaiser mit dem Könige Friedrich Wilhelm II. zu einem Kriegszuge 
gegen Frankreich. Nach der Hinrichtung Ludwigs XVI. schlossen 
sich auch England und andere europäische Staaten diesem Kriegszuge 
au. Infolge der Uneinigkeit der Verbündeten (Preußens Friede zu 
1795 Basel 1795) imhnt der Krieg für Frankreich trotz dessen anfäng¬ 
licher Niederlage einen glücklichen Verlauf. Unter den Anführern 
der französischen Heere that sich besonders Napoleon Bonaparte 
hervor („Der Krieg muß den Krieg ernähren"). Er war nicht nur 
ein ausgezeichneter Heerführer, sondern auch ein großer Staatsmann. 
Nach seiner Rückkehr aus Ägypten (Sieger bei den Pyramiden) 
i. I. 1799 schwang er sich zum ersten und bald darnach zum 
alleinigen Konsul Frankreichs empor uud ließ sich 1804 zum Kaiser 
\ der Franzosen ausrufen (Besuch in Aachen). Sein Plan ging 
dahin, das mächtige Reich Karls des Großen wieder zu errichten. 
Italien hatte er schon unterjocht; jetzt wollte er noch Dentschland 
1805 unterwerfen. Nach der großen Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805 
war Deutschlands Erniedrigung unausbleiblich. Als dann im Jahre 
1806 1806 sechzehn deutsche Fürsten unter Napoleons Schutz den Rheinbund 
schlossen, legte Frauz II. die deutsche Kaiserkrone nieder. Der König 
von Preußen, Friedrich Wilhelm III., der dem Rheinbund gegenüber 
einen Norddeutschen Bund zu gründen beabsichtigte, wurde durch 
schwere Beleidigung seitens Napoleons 1806 zum Kriege gezwungen. 
Napoleon siegte in den Schlachten bei Jena und Auerstädt und
	        
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