Full text: Leitfaden zur Geschichte des deutschen Vaterlands

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Heinrich den Stolzen von Baiern, den Bruderssohn jenes 
W elf en, gab ihm feine eigene Tochter zur Gemahlin und fein Her¬ 
zogtum Sachsen dazu. So entstand die Feindschaft zwischen den 
Welfen iBaiern) und Waiblingern (Hohenstaufen), welche Jahr¬ 
hunderte fort dauerte. Lothar ist in Nom gewesen, um 2 Päpste, 
die mit Bannflüchen und weltlichen Waffen einander bekriegten, 
zur Ruhe zu bringen. Aus der Rückkehr von seinem zweiten Rö¬ 
merzuge starb er unterwegs. Sein Grab ist zu Königslutter. 
5. Komad III., der Hohenstause, 1138-1152. — 
Nach Lothars Tode hoffte sein Schwiegersohn. Heinrich der 
Stolze, Herzog von Baiern und Sachsen, Kaiser zu werden. 
Doch die Fürsten, die ihn seines Stolzes wegen haßten, wählten 
den Hohenstaufen Konrad, den Herzog von Franken. Der 
sprach über den stolzen Welf, der sich nicht beugen wollte, die 
Acht aus. Sein Herzogthum Baiern erhielt der Markgraf von 
Oestreich, das Herzogthum Sachsen der Markgraf Albrecht der 
Bär. In der Schlacht bei W einsb erg, 1140, erlag das wöl¬ 
fische Haus t Weibertreue). Der Sohn des Stolzen, Heinrich der 
Löwe, erhielt Sachsen zurück, das Albrecht nicht hatte erobern 
können. So dachte der Kmser den Streit beendigt. 
Der zweite Kreu;zug, 1147. Konrad sorgte väterlich für 
feine Unterthanen. Da auf einmal wurde die Christenheit zu 
einem 2. Kreuzzuge vom Papste aufgefordert. Auch der Kaiser 
konnte endlich der feurigen Beredsamkeit des Abtes Bernhard 
von Clairvaux nicht länger widerstehen. 1147 zog er mit 
dem französischen Könige an der Spitze eines wohlgerüsteten 
Heeres nach Palästina. Nach 2 Jahren kehrten beide Könige 
mißvergnügt, ohne das Geringste erreicht zu haben, fast ohne 
Heer, in ihre Heimath zurück. Bald darauf starb Konrad. Er 
empfahl den Sohn feines Bruders, mit Uebergehung feines eige¬ 
nen Sohnes, zum Nachfolger. 
6. Friedrich I., der Rothbart (Barbarossa), 1152—1190. 
Friedrich, Konrads Neffe, war ein edler, tapferer, willenskräf¬ 
tiger Fürst, der vor Allem die kaiserliche Macht in altem Glanze 
wieder herzustellen unternahm. Den Streit seines Hauses mit 
den Welsen suchte er vollständig zu schlichten, darum gab er 
Heinrich dem Löwen, seinem Jugendfreunde, Baiern zurück. 
Oestreich wurde hierfür entschädigt, indem es vergrößert und zum 
erblichen Herzogthum erhoben wurde. So ward also fast 
zur selben Zeit die östreichische und brandenburgische
	        
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