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während der Minderjährigkeit des jungen Königs
führen sollte; allein die verwittwete Köntginn,
die einen unüberwindlichen Widerwillen gegen
diesen Mann hatte, wünschte seine Macht so sehr
als möglich zu unterdrücken. Sie führte einen
geheimen Briefwechsel mit ihrem Bruder Rivers,
und gab diesem öffentlich den Auftrag, mit dem
Prinzen nach London zu kommen. Der Protec,
tor schien dies vollkommen zu billigen, und ritt
sogar den Ankommenden mit dem Herzog von
Buckingham freundlich entgegen. Allein dies war
nur eine List, hinter welcher er kühnere Absichten
versteckte.
Nichts geringers hatte er nähmlich jetzt tm
Sinne, als selbst die Krone an sich zu reißen.
Dazu ward nun erfordert, daß er Eduards und
des hingerichteteren Clarenee's Söhne - sämmt,
ltch noch minderjährige Knaben - über die Sei,
te schaffte, also eine Reihe von Grausamkeiten
ausübte, die, ehe sie verübt wurden, für so we,
nig möglich gehalten wurden von der Gegen,
parcey, daß diese solche Absichten nicht vermu,
rhete, und als sie geübt waren, durch das Schre,
cken, welches sie verbreiteten, dem Thärer Sicher,
heit gewährten.
Der erste Verdächtige, der ihm auf seinem
Wege, als er dem jungen König entgegen ging,
aufstieß, war Rivers. Nach dem freundlichen
Empfange läßt er ihn plötzlich aufheben und un,