Full text: Von den Anfängen bis zur Niederlage der Cimbern und Teutonen (Teil 1)

glufe, die Panzer der Männer und die Schmuckstücke der 
Pferde zertrümmerten sie, die Tiere selbst stießen sie in 
die reißende Strömung, und die Menschen hängten sie an 
Bäumen auf. Nichts wollte der Sieger von Beute, nichts 
von Gnade gegen den Besiegten wissen, lvas jetzt in 
Horn den höchsten Gipfel erreichte, war einmal die Trauer, 
sodann aber ganz besonders die Zurcht vor einem Über¬ 
gang der Limbern übeLJäi^ Alpen und vor einer Ver¬ 
heerung Italiens. 
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Die Schlachten bei Rquä 5extiä und vercellä. 
(plutarch, Marius 11—27.) 
ctn dieser Stelle setzt die Erzählung piutarchs1) ein, dem wir 
eine genaue Kenntnis der Entscheidungsschlachten der Jahre 102 
und 101 verdanken. Der Bericht darüber lautet folgendermaßen: 
Die gehässige, neidische und verleumderische Stimmung2) 
Marius gegenüber schlug bald ins Gegenteil um infolge 
der Gefahr, die von Westen her über Italien hereinbrach. 
Denn jetzt hatten die Römer vor allen Dingen einen tüchtigen 
Zeldherrn nötig und mußten sich nach einem Steuermann 
umsehen, dessen Kunst sie dem gewaltigen IDogengebraus 
des bevorstehenden Krieges glücklich entrinnen ließ. Da nun 
keiner aus den adligen oder reichen Familien das Konsulat 
übernehmen wollte, wurde Marius in seiner Abwesenheit 
zum Konsul gewählt. Unmittelbar nämlich, nachdem die 
x) plutarch, geboren zu dhäronea in Böotien (Griechenland), 
lebte von etwa 46 bis etwa 120 n. Chr. Seine vielseitige Bildung 
und sein menschenfreundliches tüefen verschafften ihm großen (Einfluß 
am Hofe des römischen Kaisers Hadrian. Sein Hauptwerk sind die 
„Parallelbiographien". Auf die Lebensbeschreibung eines Griechen 
folgt in der Hegel die eines Römers (z. B. Alexander und Cäsar, 
Demosthenes und Cicero). Außer 46 paarweise behandelten 
Biographien enthält das Werk noch vier einzelne. 
2) Während des Krieges, den ItTarius in Afrika gegen jtugurtha, 
den König von Zlumibien, führte, machten ihn seine großen Erfolge 
so anmaßend und egoistisch, daß er keinem nachstehen wollte. Be¬ 
sonders die Vornehmen beleidigte er durch stolze Äußerungen, so 
daß diese seine erbittertsten Gegner wurden, während das Volk 
auf seiner Seite stand. 
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