Full text: Von den Kämpfen des Germanicus bis zum Aufstand der Bataver (Teil 3)

III. Der Aufstand der Bataver 
(69—70 n. Chr.). 
Die Rnfänge des Rufftandes. 
(Tacitns, Historiae IV, 12 — 37.) 
Die Schwäche des römischen Nheinheeres, das in den blutigen 
Kämpfen des Vierkaiserjahres ^) (69 n. Lhr.) vollständig zerrüttet 
worden war und zum größten Teil aus jungen, ungeübten und 
wenig disziplinierten Mannschaften der benachbarten Gaue Galliens 
bestand, benutzte der vornehme Bataver ©ajus Julius 
Civilis, um einen Ausstand unter seinen durch Aushebungen 
erbitterten Landsleuten zu erregen, in den viele gallische und germa¬ 
nische Völkerschaften hineingezogen wurden und der deshalb für 
Rom überaus gefährlich wurde. Über den verlauf dieses Auf¬ 
standes berichtet Hacitus in den Historien (IV, 12—37; 54—79; 
V, 14—26) ausführlich mit folgenden Worten: 
IV, 12. Solange die Bataver östlich des Rheins 
wohnten, bildeten sie einen Teil der Chatten. Durch 
einen Aufstand in ihrer Heimat vertrieben, setzten sie sich 
an dem unbewohnten Saume des gallischen Küstenlandes 
und auf einer in der Höhe liegenden Insel, die vorn von 
der Nordsee und an den anderen Seiten vom Rhein (mit 
ID aal und (Emsmündung) bespült wird, fest. Ohne in ihrer 
Wohlhabenheit geschädigt zu sein — was bei der Verbindung 
mit Mächtigeren eine Seltenheit ist —, haben sie dem 
römischen Reiche nur Mannschaften und Züaffen zu liefern. 
Nach langjähriger Übung, die sie den Kriegen der Römer 
in Germanien verdankten, erwarben sie sich noch größeren 
Ruhm in Britannien, wo botanische Kohorten, nach altem 
herkommen von den Edelsten des Landes geführt, mit- 
x) Die vier Kaiser waren: Servius Sulpicius ©alba, 
ITtarcus Salvius © t h o, flulus Vitellins und Situs Flavins 
vespasianus. 
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