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Vierte Periode des Mittelolters.
Rudolf von
Habsburg
wird zum
Kaiser er¬
wählt
1273—1291.
Vierte Periode des Mittelalters.
von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Deutschland
durch Rudolf von haösöurg 6is zur Reformation durch Dr. Martin
Luther 1273—1517.
§. 31. leßecflrfit (sec Ereignisse.
An diesem Abschnitte der Geschichte bereitet sich die neue Zeit
vor. Die liebermacht des Papsttums und der Geistlichkeit beginnt zu
sinken, der dritte Stand der Bürger und Bauern wird vollständig aus¬
gebildet, Künste und Wissenschaften leben im Abendlande, besonders
nach dem Sturze des griechischen Thrones in Constantinopel, wieder
auf, eine Menge der wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen werden
gemacht und üben auf die Gestaltung der öffentlichen und Privatver¬
hältnisse einen bedeutenden Einfluß. Die Erfindung des Compasses,
des Schießpulvers, der Buchdruckerkunst, des Lumpenpapiers, die Ent¬
deckung Amerikas 1492 durch Christoph Eolumbus und die Auffindung
des Seewegs nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498 sind Er¬
eignisse von so hoher Bedeutung, daß auch sie, wäre die Kirchenver¬
besserung durch Luther nicht unmittelbar daraus erfolgt, das Mittelalter
abzuschließen im Stande gewesen wären.
§. 32. Hiusosf von Msfiurg 127Z—1291.
Jeder Biedermann jammerte laut über den unsäglichen Jammer,
welcher während des Interregnums allenthalben im deutschen Reiche
herrschte. Da ermahnte endlich Papst Gregor X. die deutschen Fürsten,
einen kräftigen, allgemein anerkannten Kaiser zu erwählen und das
Ansehen des Kaisertums wieder herzustellen. Man stellte jetzt den
Grundsatz auf, weder einen Fürsten von zu großer noch von zu geringer