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Das alte Athen.
eherne Dreifüße, W eihgeschenke und Siegespreise für choregische
Wettkämpfe aufgestellt waren.
Eines dieser Tempelchen ist noch vorhanden und unter dem
Namen cdas Monument des Lysikrates^, der im Jahre 335
v. Chr. einen Sieg mit einem Knabenchor gewonnen hatte, bekannt.
Es ist das älteste erhaltene Denkmal, in welchem die korinthischen
Säulen allein angewandt sind. Von seiner Ähnlichkeit mit einer
Laterne führt es auch den Volksnamen: cDie Laterne des
Diogenes [neugriech. xo (paväoi tov Jioy6vrj\.
b. Im Osten und Süden der Akropolis.
I. Die Hadrianstadt.
Lm diesen Teil der unteren Stadt hat der römische Kaiser
Hadrian (von 117 bis 138 n. Chr.) sich ein unvergängliches Ver¬
dienst erworben. Er hat hier
a) einen völlig neuen Stadtteil geschaffen, welcher auch nach
ihm den Namen 'Hadrianstadt* Hadrianopolis erhielt, auch wohl
das hadrianische Athen oder Neu-AthenJ genannt wurde.
In der noch erhaltenen Thorhalle befindet sich auf dem Fries, un¬
mittelbar über dem Mittelpunkte des Bogens, auf der nordwestlichen
Seite, der Stadt zugewandt, die Inschrift:
Dieses hier ist Athen, des Theseus alte Stadt^
[AIJElZAQHNAIOHZEnZHIlPINnOAIZ, d. i.:
aid' si er’ ’Aürjvai QrjGsooc. ij tvq'iv nö/uc],
und dem Olympieion zugewandt:
Dieses ist des Hadrian und nicht des Theseus StadtJ
[AIJEI2AJPIANOTKAIOTXI0H2ES22110AI2, d, i.:
aid ela’ 'AÖQiavov xai ovyl Otj&swq ti67uc\.
fj) Das bedeutendste unter seinen Bauwerken ist der Tempel
des olympischen Zeus oder das Olympieion \}OXv/li mal or].
Der Bau dieses Tempels war bereits von Pisistratos im Jahre
55° v- Chr. nach einem großartigen Plan unter Zuziehung von
4 bedeutenden Baumeistern begonnen und von seinen Söhnen fort¬
gesetzt worden, und scheint unter den letzteren bedeutend vor¬
geschritten zu sein: denn obgleich das Gebäude von den Persern
Schaden gelitten haben muß, so wurde doch wenigstens die Cella