Full text: Die griechischen Ruhmesstätten Marathon, Thermopylae, Salamis und Plataeae (H. 2)

C. Schlachtfeld und Schlacht. 
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die Entfaltung ihrer besten Truppe, der Reiterei, günstig erschien, 
eine entscheidende Schlacht zu liefern. Auch der Umstand, daß 
sie nach der Landung mehrere Tage hindurch auf die Ankunft der 
Athener warteten, ohne einen Vorstoß zu unternehmen, spricht da¬ 
für, daß sie auf dieser Ebene zu schlagen wünschten. 
Das persische Lager befand sich im nördlichen und nord¬ 
östlichen Teile der Ebene, etwa zwischen dem heutigen Kato Suli 
und dem Drakonera-Gebirge. Den südlichen Teil mit der nach 
der Mesogaia führenden Straße ließen sie frei in der Erwartung, 
daß die Athener auf diesem Wege heranziehen würden. 
Diese waren ihrerseits wol ebenfalls von Anfang an ent¬ 
schlossen, in offenem Felde zu kämpfen und hatten bereits mit den 
Spartanern eine Vereinbarung getroffen. Auf die Kunde von der 
Landung der Perser sandten sie den Eilboten Pheidippides nach 
Sparta, der den beinahe 30 Meilen langen Weg dahin in 2 Tagen 
zurücklegte und ebenso schnell wieder nach Athen zurückkehrte. 
Er brachte die Meldung, daß die Spartaner kommen würden, aber 
aus religiösen Rücksichten vor dem nächsten Vollmond nicht aus- 
ziehen könnten. Miltiades setzte es gleichwohl durch, daß man den 
Feinden entgegenzugehen beschloß. Sich auf eine Verteidigung 
der über das Gebirge führenden Pässe oder der zwischen Agrieliki 
und dem Meere sich hinziehenden Straße zu beschränken, ging 
nicht an, da die Perser dann einen Teil ihres Heeres einschiffen 
und nach der Umsegelung von Sunium am Phaleron landen 
konnten. Andererseits war es auch mißlich in offenem Felde 
einem an Zahl so überlegenen Heere gegenüberzutreten. Man be¬ 
schloß daher, nicht auf der breiten Straße von Süden her vorzu¬ 
rücken, sondern über das Gebirge in eines der in der Ebene 
mündenden Seitenthäler hinabzusteigen. Herodot sagt, daß sich 
die Griechen beim Heiligtum des Herakles gelagert haben. Diese 
Stelle ist im Thal von Avlona zu suchen, welches dem etwa 
9000 Mann starken Heere einen bequemen Lagerraum bot. 
Duncker sagt über die Vorteile, welche diese Stellung bot, Folgen¬ 
des (S. 403 f.): 
cEine bessere Stellung gegen einen bei Kato-Suli gelagerten, 
auf Athen operirenden Feind, als die, welche Miltiades hier nahm,
	        
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