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III. Salamis.
Rücken die Ostküste von Salamis. Auf dem rechten Flügel gegen
Kynosura hin stand Eurybiades mit den Lakedämonischen Schiffen
und den Aufgeboten der Peloponnesier; das Centrum bildeten die
Aigineten wahrscheinlich mit den Megarern und Korinthern, während
die Athener auf dem linken Flügel am weitesten nach Norden vor¬
geschoben waren. Ihnen gegenüber standen auf dem rechten
persischen Flügel die Schiffe der Phönikier. Die ionischen Schiffe
hatten den Lakedämoniern gegenüber Aufstellung genommen. Wie
die Schiffe der übrigen persischen Hilfsvölker verteilt waren, ist
unsicher. Im ganzen standen noch nicht 400 hellenische Schiffe
etwa 900 persischen gegenüber. Der König Xerxes selbst hatte
sich auf einem der südlichen Ausläufer des Aigaleos an der Küste
einen Sitz herrichten lassen, von dem aus er dem Kampfe zu¬
schauen wollte.
Am Morgen riefen die griechischen Führer ihre Mannschaften
noch einmal zusammen und hielten ermutigende Ansprachen. Am
eindringlichsten verstand es Themistokles sie anzuspornen, indem
er ihnen gegenüberstellte, was sie durch den Sieg zu erhalten
und zu gewinnen hatten, und das traurige Loos, welches im
Falle einer Niederlage sie erwarte. Eben als die Mannschaften
wieder an Bord gegangen waren, kam das Schiff von Aigina
zurück, welches ausgesandt war, um die Aiakiden von dort her¬
zuholen, unter deren Schutz man kämpfen wollte. Es war im
Morgengrauen glücklich durch die feindlichen Schiffe hindurch
gesegelt.
Nachdem Eurybiades das Zeichen zum Angriff gegeben hatte,
setzte sich die ganze hellenische Flotte, unter lautem, gegenseitig
ermutigenden Zuruf in Bewegung. Auch die Perser fuhren zum
Angriff heran, und so gewaltig erschien den Griechen in diesem
Augenblick die persische Übermacht, daß sie unwillkürlich zurück¬
zurudern begannen. Da ruderte, wie die Athener erzählen, eines
ihrer Schiffe, welches von Ameinias aus Pallene befehligt wurde,
vor und stieß mit seinem Schnabel so heftig in ein phönikisches,
daß es nicht wieder loskommen konnte. Den im Kampfe befind¬
lichen Schiffen kamen andere zu Hilfe, und so begann die Schlacht.