Full text: Geschichte des Altertums (Teil 3)

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Griechische Geschichte. 
So war Sparta Sieger geblieben. Der Preis des lang¬ 
jährigen Ringens bestand in der alleinigen Vorherrschaft. Diese 
gereichte jedoch den Griechen nicht zum Segen und war nicht von 
langer Dauer. 
Dritter Zeitraum. 
Die Zeit -es Niedergangs. 
§ 11. Die spartanische Vorherrschaft. 
1. Lhsander und die Dreißig *) zu Athen. Ly fand er war damals 
der mächtigste Mann, soweit die griechische Zunge klang. Seine 
Anhänger priesen ihn, Dichter besangen seine Thaten. Aber seine 
Hand lastete schwer auf dem griechischen Volke. Er hatte überall 
die Volksherrschaft abgeschafft und die Städte unter Obrigkeiten 
gestellt, die aus nur wenigen, und zwar Sparta ergebenen Männern 
bestanden. Dieselben herrschten mit großer Willkür und Grau¬ 
samkeit. Mit am schlimmsten gebärdete sich die Behörde der 
30 Vornehmen, welche jetzt an der Spitze von Athen stand. 
Diese scheuten sich nicht, reiche Männer hinrichten zu lassen, bloß, 
um deren Besitz an sich zu reißen. Der gefährlichste von ihnen 
war Kritias, den die Lehren des weisen Sokrates nicht hatten 
veredeln können. Sehr viele Athener nahmen außerhalb des 
Landes ihre Zuflucht. 
2. Der Sturz der Dreißig durch Thrasybul (403). Als die 
Schreckensherrschaft immer entsetzlicher wurde, thaten sich die Ver¬ 
bannten zu einem großen Haufen zusammen und fielen in Attika 
ein. Thrasybul war ihr Anführer. Sie besetzten zuerst eine kleine 
Bergfeste, dann den Hafen Munychia. Damit war der Bürger¬ 
krieg entbrannt. In einem Gefechte fiel Kritias. Lysander wollte 
den Dreißig helfen. Aber der Spartanerkönig Pausanias erschien 
und erlaubte, um den stolzen Mann zu demütigen und zugleich 
dem Lande den Frieden wiederzugeben, die Wiederherstellung der 
Volksherrschaft. 
3. Sokrates' Tod. 399. Nicht lange darauf fiel einer der 
edelsten Männer, die das griechische Volk hervorgebracht hat, einem 
1) Man nennt sie häufig fälschlich „die 30 Tyrannen". Wohl herrschten 
sie grausam, waren aber auf gesetzlichem Wege zur Regierung gelangt und 
keine Fürsten, sondern Beamte.
	        
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