Full text: Kleines Lehrbuch (Ausg. B)

Vorwort. 
Seit dem Erscheinen des ersten Druckes der 22. Bearbeitung der Aus- 
gäbe B ist die ansehnliche Reihe von 9 Jahren verflossen, für ein Lehrbuch, 
das dem beweglichsten und wandelbarsten aller Unterrichtsfächer dienen soll, 
eine zu lange Zeit, wenn nicht inzwischen drei mehr oder minder eingreifende 
„durchgesehene Neudrucke" den eingetretenen Veränderungen Rechnung getragen 
hätten. Der letzte dieser Neudrucke aus dem Jahre 1908 schien überhaupt der 
letzte Druck des Seydlitz B in seiner bisherigen Gestalt sein zu solleu, denn 
im selben Jahre wurde eilt zweites „Kleines Lehrbuch der Geographie, Aus- 
gäbe B", nach anderen Grundsätzen bearbeitet, herausgegeben. Vom alten B 
durfte es heißeiu „Man sagt, er wolle sterben." Indessen er wollte es nicht. 
Zum Beweise seiner Lebensfähigkeit, zum Beweise, daß es noch Schulen gibt, 
die den landesüblichen Vorwurf der Rückständigkeit nicht fürchten, wenn sie 
glauben, nach einer altern Methode unterrichten zu können, erscheint dieser 
Neudruck. Er tritt als Parallelausgcibe zu der vorher erwähnten auf. 
Auf die Frage, welche Gestalt, welche BeHandlungsweise dem alten B 
nunmehr zuteil werden sollte, Konnte die Antwort nur lauten, daß es die 
bisherige sein mußte. Eine Brücke zu schlagen nach einer andern Methode, 
ein Kompromißwerk zu schaffen, das verbot sich von selbst, da diesem ver- 
mutlich bald das Beste, die Benutzer, gefehlt haben würden. Es sind dem- 
nach die getrennten geographischen Kategorien geblieben und ebenso fast alle 
Karten, seien es bunte oder solche mit dem „Seydlitz-Strich". Im größten 
Teile des Buches ist selbst die Gliederung der Seiten die gleiche geblieben 
wie in der alten Bearbeitung. 
Was nicht verboten war, obschon der Verlag zum besteu der Schulen 
das Leitwort ausgegeben hatte, „möglichst wenig ändern", das war die Fülle 
von Einzeländerungen im Text, von deren.Vorhandensein die bisherigen Be- 
nutzer sich bald überzeugen werden. Es handelt sich hierbei nicht bloß um 
Aulage einer neuen Statistik, die auch die wesentlichsten Ergebnisse unserer 
Volkszählung von 1910 uoch mit berücksichtigen konnte, sondern auch um 
eine nicht geringe Menge von Besserungen des Ausdruckes, erläuternden und 
schildernden Zusätzen und u. a. um eine Erweiterung des Textes der deutschen 
Kolonien. Nicht gescheut worden sind auch die mannigfaltigen Eingriffe in 
die Karten, die erforderlich waren, um sie auf dem laufenden zu erhalten. 
Neu entworfen sind eine Karte des Südpolargebietes, die nunmehr ihrer 
arktischen Schwester auf S. 310 zweckmäßig gegenübersteht, ein Querschnitt 
durch Mittelafrika (©. 94) und auf S. 57 ein Schema der Maxima und 
Minima. Mehrere schwarze Karten und Profile sind durch neue ersetzt worden.
	        
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