Metadata: Handbuch der Geographie für die Jugend

404 Länder der Ostküste Africa's. 
und einige Kaffernstämme schlachten ihre Kriegesgefange- 
nen, und essen derer Fleisch. 
? Die Kaffern (wie wir sie nennen) bestehen aus vielen 
Völkerschaften, die durch Sprache, Sitten, Beschäftigung 
sehr verschieden sind. Man nennt die Gallas, die 
Shaggas mehr im Innern Africa's, selbst bis Congo 
hin, südlicher die B e e tj u a nen (spr. Betschuanen) u. 
a. m. Die Engländer haben unter den Kaffern, wie un¬ 
ter den Hottentotten, einige Missionen errichtet, und man 
zahlt unter ihnen schon einige christliche Gemeinden. 
I.) Länder der Ostküfte Africa's. 
Diese erstrecken sich am indischen Ocean vom Lande 
der Kaffern bis hinauf zur Straße Bab-el-Mandeb, die 
das rothe Meer mit dem indischen Ocean verbindet. 
Die Lander dieser Küste sind niedrig, und werden vom 
Meere überschwemmt, auch sind der Moraste viel, und die 
Luft ist heiß, feucht und ungesund. Die Products kom¬ 
men mit den Produkten Guinea's ziemlich überein, auch 
sind ungeheure Wälder vorhanden. Die Inwohner sind 
Kaffern (wie wir sie nennen), Mauren, Neger, und von 
Europäern haben hier nur Portugiesen ihre Niederlassun¬ 
gen. Schade, daß die Portugiesen zu trage sind, nähere 
Kunde von diesen Ländern einzuziehen, oder zu träge, 
diese Kunde öffentlich bekannt zu machen! Ich werde hier 
also nur Weniges nennen, vorzüglich nur einige Namen 
von Landschaften und Oertern, die noch wohl in Zeitun¬ 
gen und andern Schriften gelegentlich vorkommen. 
1. Das Königreich Sofala. 
Dieses Land hat viel Gold, und soll das Ophir der heil. 
Schrift seyn, wohin Salomon seine Flotte segeln ließ, Gold zu 
holen. Die Küsten haben Sandbanke und Untiefen. Auch sagt 
man, die Bewohner verschenkten ihre Todten an die Nachbarn 
zum Aufessen, verzehrten aber ihre Kriegesgefangenen selbst, und 
gingen nackt umher. Die Muttersprache soll mehr arabisch als 
Kaffernsprache seyn, so wie die Hauptstadt Sofala die Residenz 
eines Fürsten oder meinetwegen Königs, der von den Portugiesen 
abhängig seyn soll. Gewiß ist wenigstens, daß die Portugiesen 
hier zwei gute Forts besitzen. 
2. Das Reich Monomotapa. 
Mancher Geograph nennet es keck ein Kaiserthum vsn 
7000 Q. M., aber wer hat das Land ausgemessen? Nach Eini-
	        
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