Höhengliederung.
33
verwandeln konnten. Die ältesten Kohlen sind die wertvollsten, weil an Kohlenstoff reichsten.
Dieser steigt beim paläozoischen Anthracit bis 95, bei der paläo- und mesozoischen Stein¬
kohle bis 82, bei der tertiären oder diluvialen Braunkohle bis 69%, während der
Torsi nur höchstens 59% enthält. — Die Erdöl sührenden Schichten treten in allen
Formationen aus und verdanken wie der Asphalt aller Wahrscheinlichkeit nach ungeheuren
Ablagerungen von Meertieren ihre Entstehung (f. S. 577 f.).
3) Die metallischen Mineralien entstammen dem viel schwereren und vermutlich
ganz aus ihnen zusammengesetzten Erdinnern, sind durch vulkanische Ausbrüche oder durch
das Wasser in Schichten geführt, die im Bereiche des Menschen liegen, und, chemisch und
durch Umlagerung in der mannigfaltigsten Weise umgestaltet, in alle Formationen ein¬
gebettet. Die reichsten Felder von Gold, Platina, Zinn, Diamanten usw. finden sich
in den „Seifen", den lockeren Anhäufungen von Edelmetallen und Edelsteinen im
diluvialen Schwemmlands.
4) Über die vielseitige Nutzung der Erden und Steine ist S. 577, auch S. 466
das Nötigste gegeben.
5) Aus den an der Erdoberfläche verwitternden Gesteinen, den absterbenden Pflanwn-
resten und den bei ihrer Verwesung sich bildenden, zur chemischen Umsetzung beitragenden
Säuren entwickelt sich der Humus (oder Acker)-Boden. Er wird in mannigfacher Weise
beeinflußt durch niedere Tierarten, wie Regenwürmer, Ameisen und Termiten. Unter
den Zersetzungsformen des Bodens überwiegt zwischen 35° N und S die Laterit-
bildung, eine Tonerde, die stark mit Eisenhydro-Oxyd verunreinigt ist. Bis zum 50? folgt
der Löß (s. S. 29), dann der Moränen-Boden auf den Stätten der Eiszeiten, jenseits
des Polarkreises überlagert von Tundren (s. S. 253).
Fig. 37. Kamm- und Gipfelhöhen der Hauptgcbirge.
§ 7. Die Höhengliederung umfaßt die Mannigfaltigkeit der Erhebungen der
Landoberfläche über den Meeresspiegel oder einer größeren Annäherung an den
Erdmittelpunkt, als dem Meeresspiegel zukommt, und begreift Ebenen, Erd-
fenken, Berge und Gebirge.
Dehnt sich das Land auf größere Strecken hin wagerecht, gleichlaufend mit der Ober¬
fläche des Meeres, aus, so hat es die Form der Ebene, die Tiefebene (Flachland) oder
Hochebene (Tafelland, Plateau) sein kann. Als Höhengrenze jener mag die Linie von
200 m gelten. Der Übergang von der Hochebene in die Tiefebene wird oft durch Stufen
(Terrassen) vermittelt. _ Erdsenken oder Depressionen der Erdrinde sind Flächen inner¬
halb der Festländer, die tiefer liegen als der Meeresspiegel1 2 *. Die bekanntesten sind die
1 Die Torflager bedecken im D. R. über 20 000 gleni — 4%, in Österr.-Ungarn 56 000 — 9 %
des Bodens. 9 '
2 Bezeichnet durch das Minuszeichen (—).
v. Seydlitz, Geographie. Ausg. 6. 23. Bearb.
3