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einer Küstenlänge von nur 36 km an den Atlantischen Ozean, im
W. an die britische Goldküsten-Kolonie, im O. an die französische
Sklavenküsten-Kolonie und an Französisch-Dähome; im N. bildet der
11.° n. Br. die Grenze.
Begründet wurde die deutsche Herrschaft in Tog<'>, ähnlich wie in Kamerun,
durch Nachtigal, der 1834 an mehreren Punkten der Küste die deutsche Flagge
aufhißte.
II. Boden gestalt und Bewässerung. In der Nähe der Küste
ist die See so selcht, dabei die Brandung so stark, daß Schisse weitab
vom Strande sich vor Anker legen müssen und die Landung mit
großen Schwierigkeiten verbunden ist. — Die ganze Sklavenküste
entlang zieht sich eine Reihe von Lagunen hin, die die gewaltige
Dünung des Meeres durch das Auswerfen mächtiger Sandbarren und
das dadurch veranlaßte Ausstauen der kleineren Flüsse gebildet hat.
Unter denjenigen des Togo-Landes hat den größten Umfang die
Togo-Lagune^, deren Abslnß auf französischem Gebiet das
Meer erreicht; der in sie von N. her einmündende kleine, für
die leichten Fahrzeuge sKanoes) der Eingeborenen schiffbare Ha ho-
Fluß führt das ganze Jahr hindurch Wasser, während die übrigen
Wasserläufe des Küstenlandes in der trockenen Jahreszeit meist ver-
siegen. Der auch für Dampfer befahrbare Volta-Fluß, der in
seinem Mittellauf die Grenze gegen W. bildet, ist in feinem Unter-
lauf englisch.
Jnseits des Lagunengebiets steigt das Land in sanften Boden-
anfchwellungen zu den F e t i s ch b e r g e n (Obossnm) empor. Diese
tragen nicht so sehr den Charakter eines Gebirges, als einer mannig-
faltig gegliederten Hochfläche, die im N. und S. steil abfällt, hier zum
Küstenlande, dort zur Hochebene von West-Sudun; einige Gipfel sind
mehr als 2900 m hoch.
III. Klima. In dem Küsten lande beträgt die mittlere Jahres-
temperatur etwa 26°, doch wird die Hitze erträglicher durch die
Seebrise, die den größten Teil des Jahres hindurch regelmäßig am
Morgen sich erhebt, gegen Abend sich legt. Am stärksten weht der
Seewind von Ende April bis Mitte August, ferner von Mitte Ok-
tober bis Ende November. Diese Zeiten bilden die beiden Regen-
Zeiten (eine große und eine kleine).
Zwischen den Jahreszeiten besteht im Gebirge ein gleich scharfer
Unterschied nicht, denn auch in der Trockenzeit regnet es dort häusig.
Trotzdem ist die jährliche Regenmenge geringer, zudem die Luft kühler,
das Klima also angenehmer und gesunder als in der Ebene.
IV. Pflanzen und Tiere. Der stark salzhaltige Boden des
Lagunengebietes ist bis auf den vollständig kahlen, sandigen Strand-
streifen meist bedeckt mit dichtem Dorngestrüpp, durch das schmale,
1 Davon hat das Land seinen Namen.