Full text: Die Grundzüge der Geographie

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liegen die lange und schmale Halbinsel Kalifornien mit dem 
Golfe gleichen Namens, ferner die Vancouver- und Königin- 
Charlotte-In sei, endlich die Halbinsel Alaska, Asien gegenüber. 
Alaska streckt einen schmalen Arm nach Südwesten an der Grenze 
des Beringmeeres vor, der in der Inselgruppe der Aleuten seine 
Fortsetzung findet. 
Nordwestlich von der Senkung am Golfe von Tehuantepec § 73. 
erhebt sich Anahuac und das Hochland von Mexiko mit 
einer durchschnittlichen Höhe von 2300 bis 2500 m; Anahuac 
ist mit noch tätigen Vulkanen besetzt, von denen der Jorullo 
(1270 m) unfern des Großen Ozeans sich im Jahre 1759 aus 
einer Ebene erhob, der Popocatepetl, d. i. Rauchberg (5400 m), 
und der etwas höhere, nach Osten vorgeschobene Citlaltepetl 
(5600 m) oder Pic von Orizaba die bedeutendsten sind. Den 
aufgeworfenen westlichen Rand des Hochlandes von Mexiko bildet 
die Sierra Madre. 
Die nördliche Fortsetzung dieses Hochlandes wird im Westen 
und Osten von Randgebirgen begrenzt. Das westliche Rand¬ 
gebirge führt zunächst den Namen Sierra Nevada, in deren 
Tälern, vom Hauche des Ozeans befeuchtet, die Riesenbäume 
der Wellingtonien bis zu 100 m und darüber emporstreben, 
weiter nordwärts, durch ein Quertal geschieden, das Kaskaden- 
Gebirge, dem schließlich die Seealpen folgen; sie erreichen im 
Eliasberg unter dem 60. Parallelkreis die Höhe von 5500 m; 
das östliche, landeinwärts gelegene Randgebirge bilden die Rocky 
Mountains (t elsengebirge), die im Mount Hooker bis zu 
4800 m sich erheben. Zwischen diesen beiden Hauptketten liegen 
Hochflächen, denen die atmosphärische Feuchtigkeit des Ozeans 
durch die vorgelagerten Gebirge entzogen wird, und die deshalb 
einen steppen- und wüstenartigen Charakter erhalten; in einer 
derselben liegt der Große Salzsee eingeschlossen. 
Parallel der Küste des Atlantischen Ozeans ziehen sich in 
mehreren gleichlaufenden Ketten die Alleghanies mit durch¬ 
schnittlicher Kammhöhe von 2000 m bis Neu-Braunschweig hin¬ 
ein. Zwischen diesen Gebirgszügen im Osten und Westen brei¬ 
tet sich eine ungeheure Mulde aus, die im Norden durch eine 
Bodenanschwellung um den 50. Parallelkreis ihren Abschluß 
findet; diese scheidet die Gewässer, die südwärts zum Golfe von 
Mexiko, nordwärts zum Polarmeer und den angrenzenden Teilen 
des Atlantischen Ozeans abfließen. 
Durch diese Oberflächengestaltung sind die Wasserläufe § 74. 
Nordamerikas bedingt. Zum Eismeer strömt vom Felsengebirge 
dei Mackenzie, der die Gewässer des Großen Sklaven- und 
brr open Bärensees abführt. In die Hudsonbai mündet unter 
dem Namen Nelsonfluß der Saskatschewan, der gleichfalls am
	        
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