Full text: [Teil 4] (Teil 4 = (Für Obertertia))

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Bewässerung. 
Entsprechend der allmählichen Senkung von S. nach N. verlaufen die 
Gewässer von Deutschland im allgemeinen in dieser Richtung. Doch nur ein großer 
Strom durchquert die sämtlichen Teile Deutschlands und gelangt von den Alpen 
bis ins Meer, d. i. der Rhein, dessen Wasserlauf den S. mit dem N. verbindet. 
Ein Teil von Süddeutschland gehört zum Flußgebiete der Donau, die zwar nicht 
von den Alpen kommt, aber an ihrer Nordgrenze entlang läuft und einen großen 
Teil der Alpengewässer, aber auch einige Abflüsse des Südwestdeutschen Beckens 
sammelt. Nächst ihnen sind die Elbe und die Oder die bedeutendsten Flüsse 
Deutschlands. Der aus dem Nordböhmischen Becken stammenden Elbe gelingt es, 
das deutsche Mitteigebüge zu durchbrechen und die Nordsee zu erreichen, während 
die Oder den Ostabhang des Sudetenzuges begleitet und die Ostsee erreicht. Aus 
dem Deutschen Mittelgebirge fließt die Weser zur Nordsee; sie durchströmt nur auf 
eine kurze Strecke das Tiefland und ist deshalb nicht weit hinauf schiffbar. Die im 
0. mündende Weichsel gehört nur mit einem Stück ihres Unterlaufes zu Deutsch¬ 
land und ist trotz ihrer Wasserfülle weniger wichtig, weil sie noch nicht geregelt 
ist. Die natürlichen Flußläufe finden eine Ergänzung durch künstliche Wasser¬ 
straßen, von denen aber die älteren wegen ihrer geringen Fahrtiefe keine große 
Bedeutung haben. Sie verbinden den Rhein mit der Donau, der Rhone und der 
Seine. In neuerer Zeit ist eine Verbindung zwischen der Unterelbe und der Ostsee 
hergestellt und es wird eine Kanalverbindung zwischen dem Unterrhein und der 
Unterweser bis zur Elbe geschaffen. 
Deutschland ist ungemein reich an stehenden Gewässern. Sie sind ihrer Mehr¬ 
zahl nach noch eine Folge der alten Eisbedeckung und liegen deshalb am dichtesten 
gedrängt in dem einst vergletscherten Gebiete. Im S. hat Deutschland noch Anteil 
an den herrlichen Seen des Alpenvorlandes; im N. sind die Seen zwar nicht von 
so hohen Bergen umragt und haben auch nicht solch klares Wasser, aber dafür 
liegen sie meist im Schatten prächtiger Wälder. Manche Seen sind von durch¬ 
ziehenden Flüssen bereits vollkommen entwässert oder in Sümpfe umgewandelt. 
Im Donaugebiete und im Norddeutschen Tieflande finden sich auch weite 
Moor- und Sumpfstrecken, die dadurch entstanden sind, daß auf undurchlässigem 
Boden das stehenbleibende Wasser Gräsern und Moosen ein sehr üppiges Gedeihen 
gewährt. Wo diese reichlich wuchernden Pflanzen in die Tiefe sinken und unter 
Luftabschluß liegen bleiben, verwandeln sie sich in Torf. 
Die Meeresküsten sind sehr verschieden. Die Ostsee ist durch Haffs ausge¬ 
zeichnet, d. s. Buchten, die durch eine schmale Landzunge fast vollständig vom 
Meere abgeschnürt sind imd sich, wenn auch die letzte Verbindung mit dem Meere 
noch versandet, in Strandseen verwandeln.'An der Nordsee sind durch frühere 
Sturmfluten große Strecken Landes weggerissen und dadurch neue Buchten gebildet 
worden. Die stehengebliebenen Reste des Landes, besonders der Dünenketten, 
bilden jetzt eine die Küste begleitende Inselreihe. 
Klima. 
Nach seiner geographischen Breite gehört Deutschland zum gemäßigten 
Klima. Aber die einzelnen Landesteile werden teils durch ihre Höhenlage, teils 
durch ihre größere oder geringere Entfernung von der Küste beeinflußt, so daß 
innerhalb unseres Landes ziemlich große Unterschiede bestehen. Im allgemeinen
	        
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