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Rhein-Rhonekanal, und hat den Rhein bei Straßburg auch durch einen über
den Wasgenwald geführten Kanal mit der Marne und Seine verbunden. Da der
Rhein wegen seines starken Gefälles und früher auch wegen seines wechselnden,
durch Kiesmassen oft verschobenen Laufes für die Schiffahrt wenig brauchbar
war, hat man auch seitwärts von ihm einen Kanal entlang gezogen. Erst jetzt
nach der Regulierung des Stromes versucht man zwischen Basel und Straßburg
auch die Bergfahrt. Weiter abwärts wird er viel befahren und die lebhafte Schiff¬
fahrt ließ an der Neckarmündung große Hafenplätze entstehen.
Das Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene gehört staatlich zum Gro߬
herzogtum Baden, zum Großherzogtum Hessen, zum Reiehsland Elsaß-Lothringen,
zur Bayrischen Pfalz und zur preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Fig. 14. Schwarzwaldhaus im Gutachtal.
(Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft, Berlin-Steglitz.)
Das Großherzogtum Baden füllt das rechte Rheinufer. Es reicht bis an den
Bodensee, an dessen herrlichen Ufern die alte Reichsstadt Konstanz südlich des
Rheinausflusses liegt. Die liebliche Insel Mainau im Überlinger See ist der Sommer¬
wohnsitz des Großherzogs, auf einer ändern Insel liegt die einstmals reichste
Benediktinerabtei Reichenau.
An den Bezirk Konstanz schließt sich der Bezirk Freiburg. Seine Hauptstadt
Freiburg im Breisgau liegt am Fuße des Feldberges und am Ausgange des schönen
Dreisamtales, dessen oberer Teil wegen seiner wilden Schluchten als Höllental
bezeichnet wird. Es hat eine prächtige Münsterkirche und eine Universität. Am
Fuße des Gebirges liegt die Fabrikstadt Lahr und am Ausgang des Kinzigtales,
in dem die tunnelreiche Schwarzwaldbahn über Triberg und Donaueschingen
nach Konstanz herunterführt, der Knotenpunkt Offenburg. Am Rhein liegt die
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