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Masse auf die halbe Breite verminderte. So entsteht ein Ostrheinisehes und ein
Westrheinisches Schiefergebirge, das noch einmal durch die Mosel-Lahnlinie
quergeteilt wird. Die Teile sind demnach: der Taunus (wohl mit Düne zusammen¬
hängend), der Hunsrück und nördlich der Lahn der Westerwald, nördlich der
Mosel die Eifel. r I
Die beiden südlichen Teile machen einen mehr geschlossenen Eindruck.
Nur hohe Quarzriffe, die der Verwitterung besser widerstanden als der sie um¬
gebende weiche Schiefer, erheben sich kammartig über der Hochebene und führen
dann besondere Namen, als wären sie selbständige Gebirge, wie der Niederwald
rechts des Rheins, der Hochwald, der Soonwald und der Idarwald dagegen links¬
rheinisch. Der nördliche Teil erscheint mehr aufgelöst, und deshalb hat man
hier mit mehr Berechtigung den einzelnen Teilen selbständige Namen gegeben:
Fig. 19. Römerkastell Saalburg.
(Original von Peter Woltze, Verlag F. A. Perthes A. G., Gotlia.)
auf der linken Seite dem schmalen Bergrücken der Schneifel und dem moor¬
bedeckten Venn (d. i. Moor, Sumpf), und ihnen entsprechen im 0. das schmale
Ebbegebirge und das wasserreiche Sauerland (d. i. Süderland).
1. Der Taunus heißt im Volksmunde die Höhe und bildet mit dem Rhein¬
gaugebirge den nördlichen Rand des weingesegneten Rheingaues, von dem er
die rauhen Nordwinde fernhält. Sein höchster Gipfel, der Große Feldberg, ist
zugleich die höchste Erhebung des ganzen Schiefergebirges. Wo der Niederwald
am Rheintal abbricht, ragt das deutsche Nationaldenkmal, die Germania, weit
über die weinbedeckten Hänge. Daß das östliche Gebiet gegen das Schiefergebirge
abgesunken ist, hat den Reichtum des Gebirges an warmen und heilkräftigen
Quellen zur Folge, aber auch eine verhältnismäßig große Häufigkeit von Erd¬
beben. Orte wie Schlangenbad und Langenschwalbach, Selters und Ems, besonders