Vorrede zur zweiten Auflage.
«vnbem ich mich anschicke, mein Geographiebuch zum zweiten Male
in die Welt zu senden, ist es mir zuvörderst Bedürfnis, meine große
Freude darüber auszusprechen, daß das Werk sich so verhältnismäßig
rasch beim deutschen Publikum eingebürgert hat. Freilich hatte ich ge¬
hofft, daß das Buch, mehr als es wirklich geworden ist, ein Schüler¬
buch fein werde, aber ich darf doch wenigstens glauben, daß es in der
Reihe deutscher Schulbüchersich ein bescheidenes Plätzchen erworben hat.
Ich habe bei der vorliegenden Wiederbearbeitung im Einzelnen keine
Mühe gespart; sollte hie und da etwas vermißt werden, so darf ick darauf
aufmerksam machen, daß meine geographischen Arbeiten das Werk von
Mußestunden sind, die ich einem eine ganze Manneskraft fordernden
Amte, welches mich nach ganz anderen Richtungen hin beschäftigt, nur müh¬
sam abringen konnte. Es kommt noch hinzu, daß während des Druckes
der ersten Hälfte des Buches ich von einem länger dauernden ernstlichen
Unwohlsein heimgesucht war. — Größere Aenderungen wurden durch die
großen Ereignisse unserer Zeit nur in den letzten Paragraphen nöthig.
Doch hielt ich auch sonst einige Zusätze und Erweiterungen für angemessen
und habe namentlich am Ende einige Tabellen hinzugefügt, von denen
ich hoffe, daß sie meinen Lesern willkommen sein werden. Die geschicht¬
liche Tabelle namentlich wird geeignet fein, manche nützliche Anregung
zu geben. In einer etwa noch folgenden Ausgabe denke ich diesen Theil
noch zu vermehren und namentlich auch die bis jetzt noch im Buche
zerstreuten statistischen Tabellen der besseren Uebersicht wegen an einer
Stelle zu vereinigen.
Bei den Höhenangaben habe ich mit gutem Grunde den Pariser
Fuß beibehalten und nicht etwa blos die Mühe der Umrechnung gescheut.
Zahlen sind da, damit man sich bei ihnen etwas denken soll. Und
da leben wir alle nock so sehr in den alten Anschauungen und Vor¬
stellungen, daß wir uns zwar 1000 Pariser Fuß, aber nicht auf der
Stelle 325 Meter vorstellen können. Sollte es meinem Buche beschie-
den sein, dermaleinst einer Generation von Lehrern und Schülern zu