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Tagen selbst bis auf etwa 5 oder 6 Brauereien herabgesunken. — 
Der nördliche Theil der Stadt und der Insel, „der Domplatz und 
der Palmberg", mit einer schönen Domkirche, gehört zum Fürsten¬ 
thum Ratzeburg, unter der Landeshoheit des Großherzogs von 
Mecklenburg-Strelitz. 
Mölln, eine freundliche Stadt am Möllner See mit 2750 
Einwohnern, deren Haupterwerbsquelle die Frachtfahrt ist. König 
Waldemar II. gab ihr die ersten Stadtprivilegien. Auch Mölln 
hat das allgemeine Schicksal der Grenzstädte gehabt, als Vertheidi¬ 
gungspunkt benutzt zu werden und Verheerungen durch Feuers¬ 
brünste zu erleiden. Das ist vergessen, des Schalksnarren Name 
und Thaten, der hier geboren, leben dagegen im Munde und Ge¬ 
dächtniß des Voltes. — Die Stadt Lauen bürg liegt terrassen¬ 
förmig am hohen Elbufer an der Mündung der Delvenau in die 
Elbe. 4000 Einwohner, recht lebhafter Handel und Schifffahrt 
auf der Elbe und dem Stecknitztaual. Zur Fahrt auf diesem Kanal 
hat die Stadt Stapelrechte bis Mölln, und benutzt diese mit ca. 
20 Schiffen. Hier wird der Elbzoll erhoben. 
Außer diesen 3 Städten zerfällt Lauenburg in 4 Aemter und 
22 adelige Güter oder Gerichte. In den Aemtern ist das flecken¬ 
ähnliche Kirchdorf Schwarzeubeck der bedeutendste Ort und hebt 
sich als Station der Hamburg-Berliner Eisenbahn fortwährend. 
Unter den Gütern steht oben an das adelige Lehnsgut Gudow 
mit Segran im Besitze der Familie von Bülow, ferner die 
Güter der gräflichen Familie Bernstorff, Bernstorff - Gylden- 
steen und von Kielmannsegge: Stintenburg, Wotersen und 
Gülzow. 
15> Der Sachsenwald und die Hamburg- 
Berliner Eisenbahn 
Das herrliche holsteinische Reinbeck, in seiner Lage Wohl von 
keiner unserer südlichen Gegenden übertroffen, ist der Schlüssel zum 
l*/4 Ist Meilen großen Sachsenwalde in Lauenburg. Hier führt uns 
die Hamburg-Berliner Eisenbahn 15 Fuß hoch über die Straße des 
Orts. Darauf die Bille rm sieben Stellen durchschneidend, bringt 
sie uns durch das Thal des Flusses zur Aumühle, während der 
Fabrweg über den hohen Uferrand eben dorthin führt. Zwischen 
beiden Straßen liegt das kleine niedliche Kanzleigut Silk. Am 
andern User .der Bille, liegt, schon vom Sachsenwalde umringt, das 
uralte Dorf Wohldvrf und eine kleine Häusergruppe. Unmittelbar 
bei der Aumühle kommen wir zu der vorzugsweise so genannten 
Au, die von Schwarzenbeck an, wo sie entspringt, den Sachsen¬ 
wald in der Mitte durchströmt, in die Bille sich ergießend. Hier 
treten wir in den Wald; auch die Eisenbahn wirft sich in das Thal 
der Au. Dieser jetzt etwas wasserarme Fluß nimmt von Norden 
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