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bis weit unter eine Breite, die derjenigen von Süditalien entspricht, mit Eis be¬
decken.
Der südliche Teil ist, namentlich in seinen hügeligen Gegenden, bedeckt
mit immergrünen Wäldern. Im Flachlande gedeihen der Reis und die Baumwolle,
das Zuckerrohr und der Bambus, und außerdem werden der Tee und der Maul¬
beerbaum angepflanzt. In den mittleren Gegenden gedeihen dieselben Nutz¬
pflanzen, aber wir finden hier außerdem noch die Nahrungspflanzen des nördlichen
Teiles: Weizen, Hafer und Gerste, Hirse und Bohne. Der Ackerbau wird mit
größter Sorgfalt betrieben, namentlich leisten die Chinesen sehr viel in der künst¬
lichen Bewässerung und in der Ausnutzung aller Abfälle, die irgendwie verwendet
werden können. Seit dem vorigen Jahrhundert haben die Engländer das Land
Fig. 7. Chinesische Handwerker.
CXach einer Photographie.)
gezwungen, die Einführung von Opium zuzulassen, und seit der Zeit hat sich der
Anbau von Mohn und der Genuß des Opiums vermehrt, nicht zum Besten der
Gesundheit der Bewohner.
Der zum größten Teile fruchtbare Boden ist außerdem in seiner Nordhälfte
reich an Steinkohlen, die allerdings noch wenig ausgebeutet werden, und außerdem
auch an Eisen und Porzellanerde. Die Kohlenlager von China sollen die größten
der ganzen Erde sein.
Die Chinesen sind fleißige Handwerker. (Fig. 7.) Das Gewerbe hat bereits
Hervorragendes geleistet auf dem Gebiete der Seiden- und Baumwollenweberei
(Nanking), der Porzellan-, Papier-, Farben- und Lackbereitung. Die Chinesen
haben sogar einige Erfindungen bedeutend früher gemacht als die Europäer,
beispielsweise die des Schießpulvers, des Buchdruckes, des Kompasses, des Aite-