Full text: Für die mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

Länderkunde. 
Die Erdoberfläche. 
Das Bild der Erdoberfläche, wie es uns die Karten oder in größerer Treue § 1. 
die Globen darbieten, zeigt als augenfälligsten Zug das Überwiegen des Wassers. Wa^er- 
Fast drei Viertel der Erde sind von Wasser und nur ein Viertel von Land bedeckt. La“Jver 
Das Wasser bildet eine zusammenhängende Fläche, die durch Glieder der teiiung. 
Landmasse in einzelne mehr oder weniger abgeschlossene Gebiete geteilt wird. 0zeane' 
Wir unterscheiden fünf Meeresteile, den Stillen (Großen oder Pazifi¬ 
sche n), den Atlantischen und den Indischen Ozean, ferner das 
Nördliche und das Südliche Eismeer. 
Weniger einheitlich ist das Land. Es ist in viele meerumflossene Glieder Land¬ 
zerrissen und über die Erdoberfläche sehr ungleich verteilt. Um den Nordpol scharen Ver¬ 
sieh gleichsam die Länder, nach Süden nehmen sie mehr und mehr an Größe haib- 
ab, bis sie nur noch als schmale Keile zwischen ausgedehnten Meeresflächen er- kugel‘ 
scheinen. Man kann die Erdoberfläche gut in eine Land- und Wasserhälfte teilen. 
Der Mittelpunkt jener würde in Nordwestfrankreich, der Mittelpunkt dieser etwa 
bei Neuseeland liegen. 
Der Gegensatz zwischen Wasser und Land auf der Erde tritt noch schärfer Höhen 
durch den Vergleich beider nach ihrem Inhalte hervor. Die höchste Erhebung Tiefen 
des Landes, der 8800m hohe Mount Everest (maunt ewereßt) im Himalaja, 
und die tiefste Einsenkung des Meeresgrundes von 9600 m im Pazifischen Ozean 
südlich der Marianen sind zwar nahezu gleich, aber die mittlere Höhe des Landes 
beträgt nur 700 m, während den Becken der Meere im Mittel eine Tiefe von rund 
3500 m zukommt. Der Inhalt des Wassers in den Ozeanen macht fast das löfache 
des Inhaltes der Landmasse oberhalb des Meeresspiegels aus. 
Die einzelnen Glieder der Landbedeckung bilden natürliche Einheiten, in sich Erdteile, 
geschlossene Gruppen von Ländern. Wir bezeichnen sie als Erdteile und zählen 
deren fünf: Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika. Die 
ersten drei Erdteile schließen sich wieder zu einer einheitlichen Landmasse zu¬ 
sammen, die man die Alte Welt nennt, während das durch breite Ozeane 
davon getrennte Amerika die Neue Welt heißt. 
In ihrer Gestalt zeigen die Festländer der Erde viele gemeinsame Züge. Auf- § 2. 
fallend ist die große Ähnlichkeit der drei südlichen Kontinente Afrika, Australien Ähniich- 
und Südamerika. Das keilförmige Auslaufen der Landmassen nach Süden ist ^Ge- 
eine Eigentümlichkeit der gesamten Erde. Überall herrschen in dem Verlaufe der stait des 
Küsten die Richtungen von SW. nach NO. und von SO. nach NW. vor und diese Landes' 
Grenzlinien nähern sich meist in der Richtung nach Süden. Wiederkehrende Züge 
auf der Erdoberfläche sind weiter die Anordnung der Landmassen zu drei Kon¬ 
tinentalpaaren, Europa-Afrika, Asien-Australien, Nord- und Südamerika, ferner 
das Auftreten großer Inselgruppen an den Ost- und Südküsten der Kontinente 
sowie eine gewisse Ähnlichkeit in der Gestalt Nordamerikas und Asiens. 
Neben solchen Ähnlichkeiten im Bilde der Erde treten auch scharfe Gegen- Gegen¬ 
sätze auf, so die ungleiche Verteilung von Wasser und Land, wie die Anhäufung ^zeG^n 
der Landmassen um den Nordpol. Hierher gehört auch der Unterschied in denstaitdes 
aufgezählten Kontinentalpaaren. In der Alten Welt liegt dem vielgegliederten Landes, 
Ule, Lehrbuch für Erdkunde für höhere Schulen. II. Teil.
	        
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