Rumänien.
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Rumänien.
Landesnatur.
Das südosteuropäische Tiefland greift im Westen des Schwarzen Meeres in § 106.
das südeuropäische Gebiet hinüber. An die Kette der Transsilvanischen Alpen Boden‘
lehnt sich hier die w a 1 a c h i s c h e T i e f e b e n e, das Becken der unteren Donau, gestalt'
an. Mit der Moldau im Osten der Karpaten und der Dobrudscha rechts
vom Donaudelta bildet sie das heutige Königreich Rumänien, das im Süden haupt¬
sächlich durch die Donau, im Osten durch den Pruth und das Schwarze Meer be¬
grenzt wird. Es ist meist eben, nur an der siebenbürgischen Grenze steigt es zu
hohen Gebirgen auf, denen nach dem Tieflande zu niedrige Hügelketten vor¬
gelagert sind, und auch in der Dobrudscha ist es ein hügeliges Land.
Infolge der Offenheit Rumäniens nach Osteuropa nimmt es ganz an dem Klima,
dortigen Klima teil; heiße Sommer wechseln ab mit eisig-kalten Wintern, der
Mederschlag fällt hauptsächlich im Sommerhalbjahre. Trotz seiner südlichen Lage
in der Breite der Poebene hat es noch mitteleuropäische Vegetation. Auf dem weiten Vege-
Tieflande wird vorwiegend A c k e r b a u und Vi e h z u c h t getrieben. Dem Ackerbau tation'
kommt der Reichtum an größeren Flüssen sehr zu statten. Einmal dienen diese
zur Bewässerung, dann aber sind sie auch vortreffliche Verkehrswege, auf denen Ge-
die Erträge der Landwirtschaft dem Weltmärkte zugeführt werden können. Der wässer'
wichtigste ist die Donau, die mit ihren drei Mündungsarmen, der Kilia, der
allein schiffbaren S u 1 i n a und dem St. G e o r g s a r m e, ein weites Delta bildet.
Längs dieses Stromes liegen Sümpfe und unbewohnte Strecken, die, in Kultur
genommen, dem Lande noch reichen Ertrag bringen werden. Zur Donau eilen von
en Karpaten herab zahlreiche Flüsse, so der A11 und die J a 1 o m i t z a in der
Walachei, der S e r e t h in der Moldau. Für die Verkehrsentwicklung auf dem
Lande waren diese Flüsse einst mächtige Hemmnisse, die erst durch den Bau
von Brücken gehoben wurden.
Bewohner und Siedlungen.
„ , “l1"1",' lst el"s der Jiragsten Keiche Europas. Erst 1881 wurde die Walachei 8 107
und die Moldau mit der von der Türkei 1878 abgetretenen Dobrudscha zum V '
Königreiche vereinigt. Die Bewohner gelten als die Nachkommen der einst von sc“le'
der Dfzier- Sie rede» beute eine romanische Sprache, b«.
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Türke 1' T ™eisten zu dulden aber hatten sie seit dem Mittelalter unter der
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