Full text: Für die mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

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Europa. 
4800 m hohen Montblanc. An diese schließen sich im Süden die A p e n n i n e n, 
im Osten die Karpaten mit dem Balkan und im Südosten die D i n a r i- 
schen Alpen mit dem Pin du s an. Selbständig erheben sich die Pyrenäen 
und die Gebirge der südwest¬ 
lichen Halbinsel. Den Alpen 
sind im Norden und Westen 
Hochebenen und Mittelgebirge 
vorgelagert, die zu einem nach 
Osten sich ausbreitenden Flach¬ 
land hinüberführen. Das öst¬ 
liche Europa nimmt größten¬ 
teils eine weite g e b i r g s* 
freie Ebene ein. Erst im 
äußersten Norden und Nord¬ 
westen des Erdteils steigen 
wieder Gebirge und Hoch¬ 
länder auf. 
Die starke Gliederung Euro¬ 
pas ist eine Folge der ge¬ 
waltigen Störungen, denen namentlich der Süden und Westen des Festlandes 
noch in der jüngsten Periode der Erdentwicklung unterworfen waren. Hier 
entstanden Gebirge und zugleich viele Einbrüche des Meeres. Osteuropa blieb 
mehr in Ruhe und erscheint darum einförmig und eben. 
Ge- In diesem osteuropäischen Flachlande finden wir die größten Ströme. Dem 
wässer. Mittelländischen Meere fließen aus seinen gebirgigen Küstenländern meist nur 
kleine Gewässer zu und auch die zum Atlantischen Ozeane strömenden Flüsse 
stehen an Größe den osteuropäischen weit nach. Zur Entwicklung so gewaltiger 
Stromsysteme, wie sie Asien, Afrika und Amerika haben, fehlen in Europa 
auch die klimatischen Bedingungen. 
Klima, Pflanzen und Tiere. 
§ 5. Europas Klima ist in allen Teilen gemäßigt. Es erscheint vielfach gemäßigter* 
Klima. als es nach der geographischen Breite zu erwarten wäre. Selbst in den Gebieten 
jenseits des Polarkreises treffen wir an der Westküste Skandinaviens noch Getreide. 
Dieses Übermaß von Wärme verdankt Europa dem warmen G o 1 f s t r o m e, 
der aus dem Busen von Mexiko (mechiko) über das weite Meer hinweg unseren 
Küsten zufließt. Seine erwärmende Wirkung wird noch durch die starke Gliederung 
unseres Kontinents gefördert. Überdies tragen vorherrschende westliche Winde 
die feuchtwarme Seeluft weit landeinwärts. Westeuropa hat darum S e e k 1 i m a 
mit kühlem Sommer und mildem Winter. 
Die ozeanischen Luftströmungen bringen auch reichliche Benetzung. Nieder¬ 
schlag zu allen Jahreszeiten mit einem Maximum im Winter ist dem Westen unseres 
Weltteils eigen. Mit dem Vorschreiten nach Osten macht sich neben dem winter¬ 
lichen allmählich ein sommerliches Niederschlagsmaximum geltend, bis schließlich 
im russischen Osten der Sommerregen vorwaltet. Hier tritt Kontinental¬ 
klima auf. Eine klimatische Scheide bilden die Alpen. Südeuropa steht nicht 
mehr unter dem unmittelbaren Einflüsse des Golfstroms, sondern gehört mit trocken- 
heißem Sommer und Regen in der Winterzeit der subtropischen Region an. 
Fig. 3. Das Hauptgebirgssystem Europas.
	        
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