Full text: Für die mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

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Europa. 
Ge¬ 
wässer. 
Klima, 
Pflanzen¬ 
welt, 
Kultur. 
Bevöl¬ 
kerung, 
►Ö 
Der Bodengestalt entsprechend wird Mitteleuropa vor¬ 
wiegend nach Norden entwässert. Die meisten Ströme ent¬ 
springen im deutschen Mittelgebirge. Im nordwestlichen 
Tieflande ist die Neigung des Bodens vielfach so gering, 
daß das Wasser nur langsam abzufließen vermag und daher 
Sümpfe, Brüche und Moore entstehen. Die Alpen 
senden ihre Gewässer durch den Rhein zur Nordsee, 
durch die Donau zum Schwarzen Meere, durch P o und 
B h o n e zum Mittelländischen Meere. Die Donau ist zu- 
£ gleich auch die Hauptentwässerungsader der voralpinen Hoch- 
n p fläche, der Karpaten und der ungarischen Tiefebene. 
| ■ Das Fehlen hoher Gebirgsmauern außerhalb der Alpen 
® verleiht Mitteleuropa in seiner Natur viele gemeinsame Züge. 
Nur der von den Karpaten umgrenzte Südosten will sich dieser 
geographischen Einheit nicht einreihen. Dort haben Klima und 
Vegetation einen kontinentalen Charakter. In dem Klima des 
übrigen Mitteleuropa macht sich der Einfluß des benachbarten 
rt, Meeres geltend. Die allmähliche Abdachung des Bodens mildert 
t - die Wärmeunterschiede in der zunehmenden geographischen 
m Breite. Es herrscht große Gleichmäßigkeit in der 
Temperatur. Auch erfreut sich das Land reichlicher 
Benetzung; nirgends hat die Vegetation unter anhalten¬ 
der Dürre zu leiden. Wo nicht Unfruchtbarkeit des Bodens 
& den Pflanzenwuchs behindert, finden wir dichte Wälder, 
H* . 
r* grüne Wiesen und wogende Felder. Trotz des gleichmäßigen 
cs Klimas besitzt unser Gebiet wichtige Vegetationsgrenzen, so 
^ die des Weines und die der Rotbuche. 
^ Unterschiede in Klima und Vegetation werden weniger 
h. durch Süd und Nord als durch hoch und niedrig erzeugt. 
^ Das gilt in erster Linie für die Alpen und die ihnen an Höhe 
n nahekommenden Karpaten, doch auch für die deutschen 
Mittelgebirge. 
Das günstige Klima, vereint mit Fruchtbarkeit des 
Bodens, ermöglicht überall einen ergiebigen Ackerbau. 
Aber auch die Industrie blüht; sie ist begründet in 
dem Reichtume an Mineralschätzen, namentlich an Kohlen 
und Erzen. Der Vertrieb der Boden- und Industrieerzeugnisse 
bedingt weiter einen regen Handel, der in seiner Ent¬ 
wicklung noch durch günstige Verkehrs Verhältnisse zwischen 
den einzelnen Gegenden sowie durch die innige Berührung mit 
dem offenen Meere an der Nord- und Ostsee gefördert wird. 
Dadurch erschließen sich den Bewohnern gute Erwerbs¬ 
quellen, die eine dichte Besiedlung des Landes erlauben. 
Unter der Bevölkerung herrschen die Deutschen vor. 
Romanen treffen wir nur an der West- und Südgrenze, in 
einigen Tälern der Alpen und im äußersten Südosten. Im 
i Osten sitzen Slawen meist in Mischung mit Deutschen. In 
t Ungarn begegnen wir den Magyaren.
	        
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