50 iPhhsikalische Geographie S,»a~a»X»a»A+A*<*X»
an höheren Stellen den für die Kälte empfindlichen Nu߬
baum, der in der nebenan liegenden, tieferen Ebene nicht
fortkommt. Es gewährt Interesse, Orte mit gleichen Tem-
peraturverhältnisfen zusammenzustellen und über die ma߬
gebenden Verhältnisse sich zu vergewissern. Linien, welche
Orte mit gleichen Temperaturen verbinden, nennt man Iso¬
thermen.
Die Lufttemperatur eines jeden Ortes zeigt im Laufe
der einzelnen Tage, aber dann auch im Laufe eines Jahres,
regelmäßig annähernd wiederkehrende Veränderungen. Am
tiefsten ist die Temperatur kurz vor Sonnenaufgang, am
höchsten etwa um 2 Uhr nachmittags.
Der Erdkörper wird am wirksamsten in der Äquator¬
gegend von den Sonnenstrahlen getroffen, am wenigsten
wirksam fallen die Strahlen auf die beiden Polumgebungen.
Dadurch ist das Bild der Wärmeverteilnng auf der Erde
im ganzen bedingt. Nur entspricht es nicht ganz diesen
Bedingungen, weil die Abwechslung von Hoch und Nieder,
von Land und Wasser wichtige Änderungen in der Wärme¬
verteilung ergeben. Auch die Art des Landes, der Erd¬
boden, übt Einfluß. Mit Vegetation überzogene Strecken
nehmen die Wärme langsamer auf und geben sie lang¬
samer ab als Stein- und Sandboden; noch langsamer aber
folgt die Seefläche den Wirkungen der Sonne. Dazu kommt
noch, daß bei steigender Temperatur die Verdunstung an
der Wasserfläche zunimmt und dabei eine bedeutende Wärme¬
menge beansprucht.
Aus diesen Verschiedenheiten ergeben sich die Unter¬
schiede des See- und Kontinentalklimas; ersteres ist mehr
gleichmäßig und gemäßigt, letzteres zeigt große Temperatur¬
unterschiede, ist exzessiv. In der Nähe des Meeres hat
man verhältnismäßig warme Winter und kühle Sommer,
im Innern großer Erdteile kalte Winter und heiße Sommer.
England mag als gutes Beispiel für Seeklima, das mitt¬
lere Sibirien als solches für Kontinentalklima dienen. Man
kann ähnlich ivie von magnetischen Polen auch von Kälte¬
polen sprechen. Die kälteste Gegend liegt nördlich von