Full text: Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit

Das mittlere Deutschland. 
77 
Einfassung des Wesergebiets: a) Oestlich. Von der Höhe 
über der Werraquelle auf dem Rennsteig des Thüringerwaldes zum Beer- 
berg, dann um die Hörsel- und Nessequellen herum. Jenseits der Hörsel 
nahe der Werra zieht die Scheide nordw., wo sich das Hainich erhebt, dann 
über die Hochflächen des Eichsfeldes, von wo östlich die Unstrnt und Wipper, 
westlich die Leine ablaufen. Eine hervorragende westöstliche Waldkette 
zwischen den Quellen genannter Flüsse heißt Dün; über diesen zieht die 
Scheide zum Harzgebirg, zwischen Ocker- und Bodequellen zum Brocken, 
dann nördl. durchs Bruch zum kleinen Bergwalde Elm und von da um die 
Wirpke (Bodezufluß) herum zur Allerquelle; hierauf als flacher kaum merk- 
barer Landrücken zwischen Elbe und Aller durchs lüneburgische und bremische 
Flachland nach der Nordsee mitten zwischen den Mündungen der Elbe und 
Weser. Auf dieser ganzen Strecke von Steinheide bis ans Meer gehört 
jede östliche Abdachung, welche die Bäche und Flüsse nicht zur Weser führt, 
zum Stromgebiet der Elbe. 
b) Westlich. Von der Werraquelle über die Hennebergischen Höhen 
und auf der Rhön zur kleinen Wasserkuppe, und das Thal der Kinzig 
links lassend auf den Mittelhöhen zum Vogelsberge, wo die Schwalm ent- 
springt; dann nordw. gegen die Eder und zwischen den Quellen der Lahn 
und der Eder hin. Das Rothlager-Gebirg leitet die Grenze weiter um die 
Diemelquelle zur Egge und zum Teutoburgerwald. Während die Ems- 
und Lippequellen links bleiben, folgt man der Grenze zwischen Hase 
und Hunte an die Nordsee, mitten zwischen den Mündungen der Weser 
und Ems. 
Im S. gehen von der Wasserscheide die Flüsse zum Main, und im 
Westen grade zum Rhein, bis wo die Ems entspringt; also grenzt das 
Wesergebiet an die der Elbe, des Mains und Rheins, und der Ems. 
Auch die Wasserscheiden im Innern sind zu beachten. 1) Zwischen Werra 
und Fulda zieht sich ein Höhenzug vom Rhöngebirge nördlich hinein, erhebt sich im 
Meisner (765 m.) zu einer wirklichen Berghöhe, und sinkt im Kaufunger Wald 
zur Werra ab. Zwischen Fulda und Schwalm (die Knüllberge 627 m., dem Vogels- 
berge nördlich vorgelagert, und weiterhin das Homberger Bergland) und zwischen 
diesem Fluß und der Eder (Kellerwald, Kniebrecher, Waldeck'sches Berg- 
land bei Bad Wildungen) gibt es gleichfalls Hügel und Hügelreihen, ja die Eder 
wird anfangs von beiden Seiten von gebirgigem Land begleitet, das nördlich zwischen 
Eder nnd Diemel zum Habichtswald unweit Kassel (Dörnberg 585 in., Wilhelms- 
höhe 552 m.) ansteigt und als Reinhartswald (Staufenberg 466 m.) zwischen 
Weser und Diemel zur Weser abfällt. — 2) Scheidung zwischen dem Aller- uud 
Wesergebiet: Vom Harzabfalle ziehen Bergzweige von geringer Höhe zwischen Ocker, 
Innerste und Leine eine Strecke hinein, bis sie sich bald verflachen. Andere Höhen 
streichen vom Dün bei Duderstadt vorbei ins Göttingische, wo sich die Burgtrümmec
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.