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Vorbegriffe und Planzeichnen.
angemerkt s«nd. Auf Taf. I. Fig. 14 a und b stehen zwei Muster solcher
Böschungsbezeichnungen. Das eine, wo von 5 zu 5 Grad die Striche dicker
und die weißen Zwischenräume schmäler werden, ist die Manier Lehmanns
(geb. 1765, gest. 1811 als kgl. sächsischer Major); das andere, durch Müff-
ling in Uebung gebracht, wo gerade, schlängelnde und pnnktirte Linien ver-
Kunden sind, um das für kriegerische Zwecke gangbarste Terrain leicht und
schnell erkennbar zu machen, wurde früher vorzugsweise im Berliner topo-
graphischen Bureau gebraucht. Nach Lehmanns Manier wird die hori-
zontale Ebene ganz weiß gelassen, während man die Böschungen von 45° und
darüber ganz schwarz macht. Zur Bezeichnung sür die zwischen 0 und
45° fallenden Winkel wird eine Schrasfiruug augewendet, mittels der die
Böschung durch das Verhältnis der Breite des Schrasfirstrichs zur Breite
des weißen Zwischenraums angegeben und nach folgendem Gesetze bestimmt
wird:
Die Breite des schwarzen Strichs verhält sich zur Breite des weißen
Zwischenraums, wie der Böschungswinkel zu seiner Ergänzung auf 45°. Be-
rechnet man hienach die Menguugsverhältnifse sür die Böschungswinkel von
5 zu 5°, so erhält man folgendes Schema:
Böschungswinkel.
Verhältnis von Schwarz zu Weiß.
0°
0 : 45 — 0
9
5°
5 : 40 = 1
8
10°
10 : 35 — 2
15°
15 : 30 = 3
6
20°
20 : 25 = 4
5
25°
25 : 20 = 5
4
30°
30 : 15 = 6
3
85°
35 : 10 — 7
2
40°
40 : 5 - 8 .
1
45°
45 : 0—9
0
Die Bergfeala a Fig. 14 ist nach den Verhältniszahlen dieser Tabelle
entworfen.
Auf Tafel II. findet sich Fig. 15 das Stück eines Flußthals im
Querprofil und im Grundriß nach O'Etzels Terrainlehre. A und
B ist die Höhe des Flußspiegels. Wir sehen das Rinnsal des Thals, worin
das Wasser fließt. Von der Bergplatte x senkt sich die Höhe herab, erst
sanft in a, dann etwas rascher in b. In c wird der Hang zur Fläche, die
in d steil zur Tiefe abfällt. Dies ist das Ufer, welches der Fluß zur
Winterzeit, wenn er angeschwollen ist, erreicht. In e ist das Sommerufer.
Auf der linken Seite in f fließt er dicht am steilen Berghange hin, der zur
Bergplatte y aufsteigt. Dasselbe sieht man von oben herab auf dem Plaue,
wo durch stärkere und mildere Striche die Abhänge oder Böschungen be-