Full text: Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit

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Afrika — 
die Inseln. 
die südlichste, S. Annobon. S. Thome und Principe sind portugiesisch, liefern 
Kaffee und Kakao. 
6) Sanct Helena und Ascension oder Himmelfahrt — zwei brittische Inseln 
im äthiopischen Meere, sehr klein, doch als Erfrischungsorte für Seefahrer von Werth. — 
Helena, 180 M. von Ascension und 200 M. von der afrikanischen Küste, ist ein 
Basaltgebilde. Seit die Engländer Bäume und Strauchwerk mühsam angepflanzt, ist 
sie minder trocken als früher und erzeugt Gemüse, Feigeu, Granaten und Orangen. 
Bewohnerzahl: 6800. Der einzige Ort Jamestown liegt in enger Schlucht an der 
Mündung eines Bächleins. Als Aufenthalt Napoleons vom 18. October 1815 bis zu 
seinem Tode den 5. Mai 1821 hat die Insel eine weltgeschichtliche Berühmtheit er- 
langt. — Die Engländer besitzen auch als Erfrischuugsorte die westwärts dem Cap 
gelegenen Jnselchen Tristan da Cunha. 
An der Ostseite Afrikas liegen folgende Inseln nnd Inselgruppe::: 
1) Madagaskar, durch den 52 Meilen breiten Kanal Mosambiks vom Eon- 
tinente getrennt, ist eine der schönsten Inseln des Erdbodens und nach Neuguinea und 
Bvrneo die größte (10750 Q. M.). Sie ist 220 Min. lang, im N. und O. gruppiren 
sich punktgleiche Juselchen um das mächtige, au Flächengehalt das deutsche Reich noch 
übertreffende Eiland, alle durch Lage, Bodenbeschaffenheit uud Erzeugnisse dem „großen 
Lande" zugehörig und mit ihm ein scharf gekennzeichnetes Gebiet, nämlich die ostasri- 
kanisch e Inselwelt, bildend. Madasgaskar ist mit allem ausgestattet, was ein Volk 
zum heitern Leben und znr EntWickelung seiner geistigen Kräfte bedarf. Ein Gebirg 
mit Gipfeln von 2700 m. zieht von N- nach S. über die innern Hochebenen hin, sich 
mehrfach verästend und herrliche Thäler bildend; der Ankaratra in der Mitte der 
Insel hat 3700 m. Die meisten Flüsse sind höchstens nur im flachen Küstenlande, 
wohin sie rauschend abfallen, schiffbar, haben aber Sandbänke vor den Mündungen. 
Drückende Hitze herrscht hier unten, doch mildes Klima auf den Hochgegenden, die etwa 
10 bis 15 Meilen vom Meere aufsteigen. Diese Bodenbeschaffenheit ermöglicht das 
Gedeihen einer großen Zahl von Gewächsen: in den untern Gegenden finden sich Ta- 
marindenl, Drachenbanm, Pandanns, Kokos :c., höher hinauf Wälder von Mahagoni, 
Ebenholz, Baobab; außer den bekannten gibt es auch viele unbekannte tropische Pflanzen, 
ferner eigentümliche Balsam- nnd Gummibäume, den berühmten „Banm des Reisen- 
den". (Ravenala der Madagassen), die Redala, den Giftbohuen tragenden Tangin- 
bäum u. a. Die hauptsächlichsten Kulturgewächse der Erde gedeihen: Zuckerrohr, Baum- 
wolle. Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo. Gewürze, öl- nnd harzerzeugende Gewächse, euro- 
päisches Getreide, Wein und Früchte der gemäßigten Zone, Reis in vorzüglicher Qua- 
lität und in solcher Menge, daß die Maskarenen ganz, das portugiesische Ostafrika, 
Zauzibar u. a. Gebiete zum Theil damit versorgt werde». Die großen Vierfüßler 
Afrikas fehlen; aber an Schlangen sind gewaltige, und Schlachtvieh (Ochsen, Schafe 
und Schweine) ist in Menge vorhanden. Madagaskar bietet endlich auch vortreffliches 
Eisenerz, Kupfer und Blei. Gold und edle Gesteine, Marmor und Steinsalz, Porzellan- 
erde und schwefelfreie Steinkohle. Dies alles gilt hauptsächlich vom nördlichen, im 
Bereiche der feuchtigkeitbringenden Monsune gelegenen Theil der Insel; Südmadagaskar 
dagegen, ein erst in jüngerer Zeit dem Meere entstiegenes, 150 200 m. hohes plateau¬ 
artiges Land, von verhältnismäßig trockenen Passatwinden bestrichen nnd ohne bedeutende
	        
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