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Vorbegriffe und Planzeichnen.
Mit Veränderung desselben verändert sich der Horizont, und je höher
der Platz liegt, je größer die uns umgebende Ebene, desto freier ist der
Horizont.
Anmerk. Verschieden von dem eben beschriebenen natürlichen Horizonte sind
der scheinbare oder astronomische nnd der wahre Horizont, die bei geometrischen
Vermessungen in Anwendung kommen.
§. 30. Die Windrose.
Um von unserm Platze die Lage der umliegenden Gegenstände anfzu-
fassen, ist die Kenntnis mehrerer Weltgegenden nöthig, als der vier ge-
nannten. Zuerst bestimmt man die Punkte N. S. O. und W. im Hori-
zonte. Dann bezeichnet man die Mitten zwischen den Hauptgegenden und
bekommt dadurch die 4 ersten Nebengegenden, nämlich Nordost, Nord-
west, Südost und Südwest. Um die Benennung der wiederum da-
zwischen liegenden Punkte (der sogenannten 8 zweiten Nebengegenden) zu
verstehen und dem Gedächtnis einzuprägen, bemerke man, daß jede der 4
Hauptgegenden die ihr zunächst liegenden Punkte durch Voranstellung ihres
Namens zu dem Namen der nächsten Nebengegend bezeichnet. Neben Nord
liegen also Nord Nordost NNO und Nordnordwest NNW. Neben
Ost liegen Ostnordost ONO und Ostsüdost OSO; neben Süd liegen
SSO und SSW; neben Westen WSW und WNW.
Außer den 16 Benennungen bezeichnen die Schiffer, um auf ihrer
Windrose mehr Winde zu benennen, nochmal die Mitten der dazwischen
liegenden Bögen und erhalten dadurch 16 neue, sogenannte dritte Neben-
gegeudeu, ja durch uochmalige Halbiruug der Bögen 32 vierte Neben-
gegenden, also zusammen 64 Benennungen. Die Namen der dritten Neben-
gegenden werden gebildet aus den Bezeichnungen der nächsten Haupt- oder
ersten Nebengegenden, welchen man je nachdem die zu bezeichnende Gegend
links oder rechts von jenen liegt, das Wörtchen „in" oder „gen" beisetzt.
Bon Süd nach West folgen demnach aufeinander: S, S geu W, SSW,
SWinS, SW, SW gen W, WSW, W in S, W. Windrose (Fig. 27)
nennt man jene den Horizont vorstellende Zeichnung, worauf im Kreife die
Weltgegenden angegeben sind, und im Mittelpunkte sich eine schwebende
Magnetnadel befindet, um jederzeit zu wissen, wo Norden ist, und bestimmen
zu können, aus welcher Weltgegend der Wind weht.
Heber Abweichungen der Magnetnadel siehe Abschnitt III. §. 23.
Es knüpfen sich hieran einige Hebungen, die sich ans Schule, HauS und Umgegend
beziehen; man muß sich darin orientiren lernen. Dieses Wort kommt her von
orieus der Morgen. Weiß man. wo Ost oder Morgen ist, so kann man sich leicht
nach den Weltgegenden orientiren, d. h. zu recht finden. Es ist also im Schul¬