Ost-Europa. Das nordöstliche Tiefland. 145
a) Der nördliche oder uralisch - baltische
Landrücken. Er beginnt in der Quellgegend der
Petschora am nördlichen Ural als sanfte Erhöhung
und zieht als Hauptwasserscheide zwischen dem
nördlichen Eismeere und zwischen dem kaspischen
und schwarzen Meere nach den südlich vom bal-
tischen Meere gelegenen Ländern bis auf die
Halbinsel Jütland. Seine größte Erhebung (1000'
— 325 m) erreicht er in der Quellgegend der
Wolga, wo er W a l d a i-H ö h e oder W o l ch o u s k i
Wald genannt wird.
d) Der südliche oder uralifch-karpathifche-
Landrücken. Dieser nimmt seinen Anfang im
Süden des Urals unter dem Namen Obtschei-
Syrt. Er streicht ebenfalls westwärts und zwar
im Norden der karpathischeu und deutschen Mittel-
gebirge bis auf das linke Elbe-Ufer. Seine Er-
Hebung ist am linken Weichsel-User am größten
(1900' =» 600 m); im Süden der germanischen
Ebene tritt er brockenweise auf.
Als eine dritte Bodenerhöhung im somatischen
Tieflande muß noch diesinischeFels- undS een-
platte angegeben werden. Im Norden desfinifchen
Meerbusens gelegen, zeichnet sie sich durch Zer-
trümmerung ihrer felsigen Oberfläche und durch
zahllose klippenreiche Seen aus.
Teilweise hat das große europäische Tiefland
noch Ähnlichkeit mit dem benachbarten asiatischen,
im Norden nämlich Sümpfe, im Westen mehr oder
minder kulturfähige Steppen.
Arendts, Erdbeschreibung, löte Aufl. 1 rv