Mittel-Europa. Königreich Preußen. 223
der Provinz Schleswig-Holstein einverleibt und in den
oben angegebenen Zahlen eingerechnet. Ausgezeichnete
Viehzucht, vortrefflicher Ackerbau, Handel, Fischfang
(Kieler Sprotten, Bücklinge ic.) und Schiffbau.
Altona, 84,000 Einw., nahe bei Hamburg, ist die
größte Stadt, wichtiger Handel und reiche Fabriken. —
Ottensen, dicht bei Altona, ein Dorf mit dem Grabe
Klopstocks. — Glückstadt, 5000 Einw., Freihafen. —
Kiel, 37,000 Einw., Handels- und Universitätsstadt, mit
dem besten Hafen der Ostsee, der zugleich deutscher Reichs-
Kriegshafen ist. — Rendsburg, Festung an der Eider,
11,400 Einw. — Eckcrnförde, eine kleine Handelsstadt.
— Schleswig, an dem Meerbusen Schlei, 14,600 Einw.
Nahe dabei das Danewerk (dänisch Dannevirk), ein Wall
und Befestigungswerk. — Flensburg, 26,500 Einw.,
eine bedeutende Handelsstadt auf der Grenze deutscher und
dänischer Nationalität. — Nördlich von der Flensburger
Bucht liegt die Insel Alsen mit Sonderburg, gegenüber
die Halbinsel Sundewitt mit den Düppeler-Schanzen
(glorreiche Siege von Düppel und Alsen). — Hieher noch
die Insel Femern. — An der Westseite von Schleswig
liegen die Inseln Sylt und Föhr mit Seebädern. — In
Lauenburg liegen: Ratzeburg, die Hauptstadt, mit 4300
Einw. — Lanenbnrg, war einst die Residenz der Herzoge.
— In Möllen zeigt man Eulenspiegels Grab.
12) Die Provinz (das vormalige Königreich)
Hannover, 700 QM. (=38500 qkm), über 2 Mill.
Einw., wurde in Folge des Krieges von 1866 von
Preußen erworben. Man teilt das Land wie früher in
6 Lauddrosteien: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade,
Osnabrück, Aurich, welchen jetzt das Jadegebiet einver-
leibt ist, ein. In den Marschländern und an den Nie-
deruugen der Flüsse ist ein sehr guter und fruchtbarer
Boden, daher der Ackerbau ergiebig, auch bedeutende