Full text: Europa ohne das Deutsche Reich (Teil 2)

Gehöfte mit offenem Stall Kanal Dorf 
Holländische Marsch bei Haarlem. 
Die holländische Landschaft ist eigenartig. Den flachen, waldlosen Anschwemmungsboden durchziehen zahlreiche Kanäle, 
an deren Usern Einzelgehöfte oder Dörfer hinziehen, umgeben von Baum- und Strauchwerk. Das Grasland bedingt Rinder¬ 
zucht. Allenthalben werden die Fluren von weidenden Rindern belebt, die bei dem milden Winter in offenen Ställen 
Unterkunft finden. Da das Gefälle der Kanäle für Wassermühlen zu gering ist, treten an deren Stelle Windmühlen. 
(Nach einer Photographie 6er Photoglob>vo., Ziinch.) 
Holländisches Berkehrsleben auf dem Wasser. Rotterdam mit den Maasbrücken. 
Rotterdam, auf dem rechten Ufer der Neuen Maas gelegen, ist die zweitgrößte Stadt und der erste Handelsplatz der 
Niederlande. Es ist zugleich der natürliche Ein- und Ausfuhrhafen der industriereichen deutschen Rheinlande. Wie 
Hamburg wird die Stadt von vielen Kanälen und Flußhäfen mit prächtigen Brücken durchschnitten. Die größte der 
letzteren ist die 750 m lange Wilhelmsbrücke über die Neue Maas (s. das Bild). Im Jahre landen in Rotterdam über 
5000 Seeschiffe und gegen 80 000 Flußschiffe, so daß der Handel der Stadt auf dem Kontinente nur von dem Hamburgs 
und Antwerpens übertreffen wird. Die Haupteinfuhr bildet Javakaffee, dann Getreide, besonders nach Deutschland.
	        
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