Full text: Länderkunde des Deutschen Reiches (Teil 4)

8 Das Deutsche Reich. 
Die Stufenländer des Mains, des Neckars und der Mosel gehören zum 
Flußgebiet des Rheins. 
Der Boden der Süddeutschen Stufenländer setzt sich zumeist aus den Nieder- 
schlagen früherer Meere zusammen, namentlich Jura und Muschelkalk zeichnen 
sich durch einen großen Reichtum an Versteinerungen aus. 
Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiesebene, die sog. Rheintalversenkung, 
ferner durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse wurde das 
ursprünglich mehr oder weniger flache Tafelland allmählich in ein Stufenland 
umgeformt. 
^Anch das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiesebeue waren während 
der ^ertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt. 
II Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle: 
1. das Niederrheinische Schiesergebirge, von Südwesten 
nach Nordosten ziehend; es umfaßt die Glieder des Nieder- 
rheinischen Schiefergebirges: Taunus, Westerwald, Sauerland. 
Hunsrück, Eisel und Hohes Venn; 
2. das Hessische Bergland mit den vulkanischen Erhebungen 
des Vogelsberges, der Rhön und des Meißner; 
3. das vielgliederige Weser-Bergland: Solling, Süntel, Deister; 
die Weserketten, der Teutoburger Wald und das Eggegebirge; 
4. die Parallelgebirge Thüringer Wald und Harz und das von 
diesen umschlossene Thüringische Becken; 
5. das Fichtelgebirge; 
6. das Erzgebirge und 
7. die Sudeten, nämlich das Lausitzer Gebirge, das Riesengebirge, 
das Glatzer Bergland und das Gesenke; 
8. das Tarnowitzer Plateau. 
Das Rheinische Schiesergebirge, Thüringer Wald und Harz, Fichtelgebirge, 
Vogtland, Erzgebirge und Sudeten, in Süddeutschlaud noch das Bayerisch- 
Böhmische Waldgebirge und das Böhmische Becken, Schwarzwald und Wasgen- 
wald, endlich der vordere Odenwald und Spessart sind Überreste eines alten, 
abgetragenen Hochgebirges aus der Steinkohlenzeit, dessen Westflügel das sran- 
zösische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) haben dieses alte Ge- 
birgsland in eine Reihe von Schollengebirgen (Hörsten) zerlegt, die aus 
Granit, Gneis und Tonschiefer bestehen. Die zerstörenden Einwirkungen der Ver- 
Witterung und die abtragende Tätigkeit der fließenden Gewässer haben die Er- 
Hebungen auf ihr heutiges Niveau erniedrigt. 
Die Ausdehnung dieser Gebirge sällt zusammen mit den Flußgebieten des 
Mittelrheius, der oberen Weser und oberen Elbe.
	        
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