Full text: H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten

16 
§ 11. Von ben Landkarten. 
wenigen Sonnenwochen gehen ohne merklichen Übergang in den fast immer¬ 
dauernden schrecklichen Winter und treten ebenso wieder aus diesem heraus. 
An den Polen selbst ist 6 Monate Tag und 6 Monate Nacht. 
§ 11. 
Bon bett Landkarten. 
Wollen wir irgend ein Stück der Erdoberfläche abbilden, ein Land 
oder gar einen Erdteil, so kann dies nur in sehr starker Verkleinerung 
geschehen. Der Grad dieser Verkleinerung wird aus den Abbildungen ent¬ 
weder durch einen gezeichneten Maßstab ausgedrückt oder als Bruch in 
Ziffern angegeben. So sind die Karten des deutschen Generalstabes nach 
dem Maßstabe 1 :100 000 (oder (TTrfnrtTTy) gezeichnet, d. H. eine Entfernung 
von 1 km ist auf der Karte nur 1 cm lang gezeichnet. Es muß also jede 
Entfernung auf der Karte mit dem Nenner des Maßstabbruches multi¬ 
pliziert und durch den Zähler desselben dividiert werden, wenn man den 
wirklichen Betrag der Entfernung erhalten soll. Demnach ist, wenn zwei 
Karten gleiche Größe haben, dasjenige Land das größere, dessen Ma߬ 
stab der kleinere ist. 
Ist der Maßstab größer als 1 :1000, so nennt man die geographische 
Abbildung einen Grundriß; ist er kleiner als 1 :1000, aber größer 
als 1 :20 000, einen Plan; ist er kleiner als 1 :20 000, eine Land¬ 
karte. Allein bei einem so kleinen Maßstabe können die Länder nicht 
mehr abgebildet werden; nur durch Zeichen kann noch die Lage der 
Gegenstände angedeutet werden, etwa durch einen Punkt oder kleinen Kreis 
die Städte, durch einen Strich die Laufrichtung der Flüsse usw. Zudem 
muß alles, was nicht sehr wichtig ist, ganz fortgelassen werden. Land¬ 
karten sind also nicht wahrheitsgetreue Abbildungen von Ländern, sondern 
Zusammen st ellungen zweckmäßiger Zeichen, durch 
welche die Lage der Gegenstände auf der Erdoberfläche 
und zueinander angedeutet wird. 
In welchem Maßstabe ist in deinem Atlas die Heimatkarte, die Karte 
von Deutschland, bort Europa, von Asien dargestellt? Vergleiche damit die 
Maßstäbe der Schul w a n d karten! 
In dem richtigen Verhältnisse zueinander können aber die Gegen¬ 
stände der Erdoberfläche nur auf einem Globus angedeutet werden. 
Denn nur dieser gibt die Kugelgestalt der Erde wirklich wieder, nur auf ihm 
schneiden sich wie aus der Erde die Meridiane und die Parallelkreise unter 
rechten Winkeln. Aber auch der größte Globus verlangt so starke Gene¬ 
ralisierung (Weglassung allen Details) und so starke Überhöhung 
(Übertreibung aller Erhebungen), daß dies Erdabbild doch nur in ganz
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.