Full text: H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten

Viertes Buch. 
Das deutsche Land. 
§95. 
Das deutsche Land im allgemeinen. 
Das deutsche Land, das Herzland von Europa, umfaßt im geo¬ 
graphischen und ethnographischen Sinn ein Gebiet von 850 000 qkm. 
Es begreift die langgestreckte nordwärts gerichtete Abdachung von den 
Alpen zur Nord- und Ostfee und wird durchweg von Deutschen be¬ 
wohnt, nur daß diese in den östlichen Grenzgebieten mit Slawen, in den 
südlichsten und westlichsten Grenzstrichen mit Romanen untermischt süü>. 
Sein Hauptbestandteil ist das Deutsche Reich; um dies reihen sich 
Deutsch-Österreich, Liechtenstein, die Schweiz, Belgien, Luxemburg und die 
Niederlande, Gebiete, die alle im Mittelalter auch mit ihm zu einem 
Staate verbunden waren. 
Nach feiner Bodenbeschaffenheit zerfällt das deutsche Land 
in zwei große Hauptteile: in Ober- und Niederdeutsch¬ 
land. 
Der größere Teil, Oberdeutschland, liegt innerhalb des (§81 Mitte) 
geschilderten europäischen Gebirgsdreiecks und begreift das mittlere Haupt- 
stück desselben, das mitteleuropäische Gebirge. Die Grund¬ 
linie bilden die deutschen Alpen (Mittel- und Ostalpen), die Spitze 
des kontinentalen Dreiecks (die Wefergebirge mit dem Teutoburger Walde) 
ist weit nach Norden in das deutsche Tiefland vorgeschoben. Den nord¬ 
östlichen Rand von Oberdeutschland bilden Harz, Sächsisches Bergland uud 
Sudeten; den nordwestlichen: Wefergebirge, Rheinisches Schiefergebirge. 
Das Innere von Oberdeutschland wird noch von vielen Gebirgsketten 
durchzogen und durchteilt, zerschnitten, welche indes weder die Höhe des 
Südrandes, noch auch die des Nordrandes erreichen. Neben diesen Ge¬ 
birgen herrscht die Form der Hochebene und des Hügellandes vor; Tief¬ 
ebenen gibt es nur zwei: ganz im Westen die oberrheinische und ganz
	        
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