§ 109. Die sächsisch-thüringische Staatengruppe.
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Plauensche Grund genannt, bis Thar and; an der Elbe hinauf
die Stadt Pirna mit Sandsteinbrüchen, dann in der Sächsischen
Schweiz.'Bastei, Festung König st ein, Lilien st ein, Kuh¬
stall, Winterberg (§ 102, 1, c), Städtchen Schandau usw. Schon
auf der Erzgebirgshochebene Freiberg (30 000 E.) mit reichen Silber¬
gruben und altberühmter Bergakademie. Unterhalb Dresdens an der Elbe
liegt Meißen, teils auf Felsen, die durch Brücken verbunden sind, wie
der alte Dom, teils in der Tiefe gebaut: Fürstenschule, älteste Porzellan-
fabrik in Europa; Riesa an der Elbe, über welche eine eiserne Eisenbahn¬
brücke führt.
b) Kreishauptmannschaft Leipzig. Leipzig (der Name,
aus dem Slavischen stammend, bedentet Lindenstadt) an der Elster,
in welche hier die Pleiße mündet, in einer weiten, sich nach W. bis Lützen
(§ 107, 7, b, b) und Halle hinziehenden Ebene, auf der schon manche
Schlacht geschlagen ist (Gustav Adolf und Tilly bei Breitenfeld, im
N. von Leipzig 1631, und dann „bei Leipzig auf dem Plane, o schöne
Ehrenschlacht". Napoleon I. und die Verbündeten 1813). Leipzig besteht
aus der inneren Stadt und mehreren Vorstädten: zwischen beiden an¬
genehme Spaziergänge und Gartenanlagen; es zählt mit Einschluß der Vor¬
orte: 455 000 E. Die drei Messen der Stadt (worunter die Ostermesse die
größte) sind die ersten in Deutschland und ziehen Käufer und Verkäufer der
entferntesten Nationen nach der Handelsstadt, die vor allem Mittel¬
punkt des deutschen Buchhandels ist. Außerdem ist Leipzig
Sitz des deutschen Reichsgerichts, und die Leipziger Univer¬
sität ist die besuchteste des Deutschen Reiches nächst der Berliner und
Münchener. Konservatorium und Handelshochschule. — An der Mulde
Grimma mit berühmter Fürstenschule.
c) Kreis Hauptmannschaft Chemnitz, der blühendste Gewerbe-
distrikt. — Darin Chemnitz (207 000 Einw.) der Hauptplatz für Ma¬
schinen- und Baumwollenindustrie, das „deutsche Manchester".
An der Zwickauer Mulde und dann die Erzgebirgshochebene hinauf
liegen die Lande der früher reichsunmittelbaren F ü r ft e n und Grafen
von Schönburg. Die Residenz der fürstlichen Linie ist Walden¬
burg. Die größte schönburgische Stadt ist Glauchau (26 000 E.).
Meerane, 24 000 E., beides Fabrikstädte (Spinnerei und Weberei).
Die Bergstädte Johann-Georgen stadt, Schneeberg, Anna¬
berg Hauptsitz der Spitzenklöppelei.
6) Kreishauptmannschaft Zwickau. Zwickau an? —
56 000 E. Plauenim Vogtlande an? — 74 000 E., Reichenbach und
Crimmitzschau, Fabrikstädte.
6) Kreishauptmannschast Bautzen. Bautzen (wendifch:
Budissin, vgl. § 107, 1, c, y) an der Spree, in der Oberlausitz,
26 000 E. Die Handels- und Gewerbstadt Zittau (31 000 E.) unweit
der Neisse. Ringsumher Weberdörfer, überhaupt ein wichtiger Industrie-
bezirk. 15 km von Zittau nördlich Dorf Herrnhut am Hutberge, wonach