50
§ 33. Der Mensch.
Um uns einen Überblick über den Besitz der Menschheit an Kultur¬
pflanzen und Haustieren zu verschaffen, wollen wir diese hier nach
Kulturzonen aufzählen.
1. Dem altasiatischen Kulturkreise gehören an: der Weizen —
das Rind, das Schaf, das Schwein, das Pferd.
2. Dem jüngeren west asiatisch-europäischen Kultur¬
kreise: die Gerste, die Linse, die Bohne, die Dattelpalme, der Mandelbaum,
die Kirsche, der Weinstock, der Roggen, der Hafer, die Kohlarten, der Flachs,
der Olbaum, der Feigenbaum — der Esel, das Kamel, die Ziege, die Katze,
die Gans, die Ente.
3. Dem oft asiatischen Kulturk'reise: die Sojabohne, die Pfirsich,
die Aprikose, die Apfelsine; der Teestrauch — die Seidenraupe.
4. Dem indischen Kulturkreise: der Reis, das Zuckerrohr, die
Melone, die Gurke, die Banane, die Baumwolle — das Haushuhn, der
Elesant.
5. Dem indonesisch-ozeanischen Kulturkreise: der Taro, die
Yamswurzel, der Brotbaum, die Betelnuß, der Bambus, die Kokospalme,
zahlreiche Gewürze — der Büffel.
6. Dem amerikanischen Kulturkreise: der Mais, die Maniok-
wurzel, der Tabak, die Kartoffel, der Kakao, die Ananas, die Tomate, der
Feigenkaktus, der Koka, der Fieberrindenbaum — das Lama, der Truthahu.
§ 33.
Der Mensch.
Das vollkommenste Geschöpf auf Erden ist der Mensch. Er nimmt
nach seiner körperlichen Bildung die oberste Stufe der Tierwelt ein:
er kann so ziemlich auf der ganzen Erde leben, ist nicht an so bestimmte
Zonen, Nahrungsmittel usw. gebunden wie fast alle Tiere.
Durch die Sprache als den Ausdruck seiner höheren Begabung
erhebt sich der Mensch über alles Getier; durch sie wurde es den Menschen
möglich, Fortschritte ihrer Einsicht in die Natur der sie umgebenden Dinge
anderen mitzuteilen; somit ließ sich im Wege der Erziehung der ganze
Erkenntnisschatz einer Generation auf die nächst jüngere zu weiterer Ver¬
vollkommnung vererben.
Durch ferne geistige Überlegenheit hat der Mensch viel stärkere
Geschöpfe zu bezwingen gelernt, die Naturkräfte in feinen Dienst genommen
und sich so allmählich mehr und mehr zum Herrn der Erde, ihrer
Geschöpfe und ihrer Kräfte, gemacht.
Kein Wesen der Vorwelt hat so tiefgreifende Veränderungen auf
Erden hervorgebracht wie der Mensch. Er befährt jetzt alle Ozeane, eröffnet
Wasserwege, wo sie die Natur versagt hatte, und baut die kühnsten Ver¬
kehrsstraßen über und durch die höchsten Gebirge. Seiner Tatkraft bleibt