Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

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Amerika. 
c) Die fübafrifanifet)e 9täffe wird gebildet von den Hottentotten und 
B u s ch m äitne r n. 
d) Die malaiische Rasse ist ans Madagaskar vertreten in den Hovas. 
Religion. Der größte Teil der Neger ist dem Heidentum ergeben und zwar 
vielfach der niedersten Art desselben, dem Fetisch dienst. Danach kann nämlich 
alles, was die Blicke der Wilden auf sich zieht, Sitz der Gottheiten werden. (Fetisch 
von dem portugiesischen Worte fetisso — Zauberding.) Über den ganzen N. Afrikas 
hat sich der Islam verbreitet. Nur vereinzelt tritt das Christentum auf. 
Kultur. Es finden sich in Afrika alle Kulturstufen. Jagdvölker sind 
die Hottentotten und Buschmänner, n om adisch e H irten v v lker die Kaffern, Tuarik 
usw., die Neger treiben vielfach Hackbau. Wenig entwickelt ist die Industrie. 
Auch der Verkehr steht noch aus ziemlich niedriger Stufe. Kamelkarawanen im N., 
Esel- und Maultierkarawanen in den Gebirgsländern, Trägerkarawanen in Zentral- 
asrika und Ochsenkarawanen in S.-Afrika bewegen sich schwerfällig auf ungebahnten 
Pfaden. Unter allen Erdteilen hat Afrika auch das wenigst ausgedehnte Telegraphen- 
und Eisenbahnnetz. Seit neuester Zeit sind indes beide Verkehrsmittel in rascher Aus- 
breituug begriffen. 
a) Die telegraphische Verbindung S.-Afrikas mit Europa besorgen bereits zwei 
Kabelleitungen; auch der Überlandtelegraph Kairo—Kapstadt geht bald seiner Voll- 
eudung entgegen. 
b) Eisenbahnen finden sich nur in den von Europa abhäugigeu Gebieten (Ägypten, 
Algerien, Tunis, Kapland usw.). Geplant ist eine Uberlandeifenbahn in der Richtung 
Kapstadt—Kairo. Hiervon sind bereits ausgeführt die Linie von Kairo über Chartum 
hinaus von Norden her und die Strecke Kapstadt—Sambesi—Kougogreuze von Süden her. 
c) Nach Afrika unterhält außer audereu Nationen auch das Deutsche Reich 
Dampserliuien und zwar im O. u. W. .des Erdteils bis nach Kapstadt. 
Staatliche Verhältnisse. Die Zahl organisierter einheimischer Staaten ist 
in Afrika sehr gering und beschränkt sich fast nur auf den Nordrand des Erdteils. 
Im Innern bestehen verschiedene Negerreiche, gewöhnlich mit völlig despotischer Ge- 
walt. — Die Besitzungen der Europäer umfassen 2/3 des Erdteils. 
Der größte Besitz entfällt auf Frankreich und England. An dritter Stelle 
folgt das Deutsche Reich. 
Amerika.') 
Lage, Grenzen, Größe, Einwohnerzahl und Einteilung. 
Amerika oder die Neue Welt liegt ganz auf der westlichen Halbkugel, während 
alle übrigen Kontinente auf der östlichen Erdheilste sich ausbreiten. — Im Vergleich 
zu den übrigen Erdteilen hat Amerika die größte Ausdehnung von N. nach S. und 
erstreckt sich demgemäß durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten. 
*) Amerika erhielt seinen Namen von dem Florentiner Amerigo (e)Vespucci (tschi), 
der wiederholt Reisen nach Amerika machte und darüber Berichte veröffentlichte. Zuerst 
wurde das Land um das Jahr 1000 n. Chr. von den Normannen entdeckt, die auf dem Wege 
über Island und Grönland dahin kamen. Später wurde es 1492 von Christoph Ko- 
lumbus wieder entdeckt und infolge hiervon der alten Kulturwelt erschlossen.
	        
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