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Asien,
Daher entfalteten die semitischen Völker^ dieses Gebietes: die Phönizier,
Juden und Araber, dann auch die nahen Babylonier und Asfyrer schon frühzeitig
eine hohe materielle Kultur und diese lockte wiederum fast in jedem Zeitalter der
Geschichte kühne Eroberer an, zuletzt die Türken, unter deren Herrschaft die
Lande seit Jahrhunderten stehen. Große Bedeutung hat das Gebiet eudlich in
der Geschichte der Religionen, des Judentums, Christentums und des Islam.
1. Syrien.
Nordsyrien. Das Binnenland. Zwischen dem Libanon mit seinen
über 3000 m hohen Gipfeln und dem Antilibanon liegt das Einbrnchstal
von Cölesyrien (— hohles Syrien), das sich südwärts durch das Jordantal
und das Tote Meer bis zum Noten Meer sortsetzt. Nordsyrien ist Gelnrgsland.
Die Küste. Der schmale syrische Küstensaum hat mehrfache Einbuchtungen
mit günstigen Hafenplätzen. Dieser Umstand sowie das bergige Hinterland wiesen
die Bewohner aus das Meer hin.
Diesen Küstenstrich bewohnten einst die Phönizier, das größte See- und Handels-
Volk des Altertums. Vom Meere her öffnet sich die wichtigste Eingangspforte bei
Beirut (120000 Einw,), dem Haupteinfuhrhafen für Syrien. Von dieser Stadt
führt jetzt eine Eisenbahn nach Damaskus. Dieses, in einer wohlbewässerten Frucht-
ebene (Oase) am Wüstensaume gelegen, ist der Stapelplatz vieler Karawanen und nach
Smyrna die volkreichste Stadt der asiatischen Türkei (140000 Einw.). Von Damaskus
geht auch die neuerbante Hedschasbahn (Damaskus — Mediita— Mekka) aus.
Südsyrien oder Palästina. Es ist vorwiegend Kalkplateau ähnlich dem
Deutschen Iura und hat der ungegliederten Küste wegen Binnenlands-
natur. Der geringen Zngängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner
Palästinas ein Binnenvolk.
Durch die Jordan spalte wird Palästina in eine West- und eine Ost-
Hälfte geschieden.
a) Die Westhälfte. Längs der flachen, hafenlosen Küste folgen von N.
uach S. die Landschaften Galiläa, Samäria und I u d ä a. Galiläa ist
ein frifchgrünes Weideland mit lieblichen Bergen und freundlichen Tälern, überragt
von dem aussichtsreichen Tab or (560 .m). Im Innern liegt Nazaret. Weniger
fruchtbar ist Samaria, dessen ostwestlich ziehende Höhen mit dem Berge Karmel
am Mittelmeere endigen; an dessen Fuß der Hafen von Haifa. Den schärfsten
landschaftlichen Gegensatz zu dem lieblichen Bauernland Galiläa bildet das öde Karst-
land Judäa mit rauhen, kahlen Höhen, schluchtenartigen, wasserarmen Tälern, Höhlen
und steinigem Boden. An der sandigen, heißen Küste von Judäa liegt nur Jasa
(Joppe), die Hafenstadt Jerusalems, mit welchem es auch durch eine Eisenbahn
(87 1cm) verbunden ist. Bei Jasa sind einige deutsche Kolonien. — Auf dem
Plateau in unfruchtbarer Gegend, 780 in hoch, liegt Jerusalem, einst die glänzende
Residenz der jüdischen Könige. Das größte Heiligtum der Stadt ist die Kirche des
Hl. Grabes, die den Ort der Kreuzigung und das Grab des Erlösers umschlielzt.—
Südlich von Jerusalem ist Bethlehem, wo eine prächtige, aber zum Teil verfallene
Kirche über der Geburtsstätte Jesu sich erhebt.
i) Die Semiten bilden einen Zweig der mittelländischen Rasse. Die mittelländische
Rasse umfaßt die Indogermanen oder Arier, die in folgende Gruppen eingeteilt werden:
1. die asiatischen Arier, z.B. die Inder, die Perser, 2. die europäischen Arier, 3. die
Semiten in Vorderasien, z. B. die Juden, Syrer, Araber und 4. die Hamiten in Nordafrika.