Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

Australien. 
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Neu-Guinea, 800000 qkni (= Deutschland und Osterreich); es ist nächst 
Grönland die größte Insel der Erde. Den W. der Insel beanspruchen die 
Niederländer, der NO. ist vom Deutschen Reiche, der SO. von England 
in Besitz genommen. 
Der Bismarck-Archipel; er besteht aus Neu-Pommern, Neu-Mecklen- 
bürg und einer Schar kleinerer Inseln, zu denen auch die Admiralitätsinseln 
gehören, und ist deutscher Besitz. 
Die Salomon-Inseln; die zwei nordwestlichen, darunter Bougainville, 
stehen unter deutscher Oberhoheit, während alle übrigen englisch sind. 
Neu-Caledouien ist französisch. 
Alle vorgenannten Inselgruppen faßt man auch unter dem Namen Mela- 
nesien (von melas — fchwarz nnd nesos — Jnfel) zusammen. 
Neu-Seeland, aus zwei durch die Cooksstraße (küks)^) voneinander getrennten 
Inseln bestehend (270000 qkm [= Italiens, 1 Mill. Einw.), ist englisch. Auf 
der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner der Insel, die 
Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen (% Mill.) treiben hauptsächlich 
Viehzucht und Bergbau. 
Polynesien oder Ozeanien. 
Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende- 
kreisen durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. 
Die Inseln sind teils vulkanisch, teils Koralleninseln; erstere sind natur- 
gemäß hoch, letztere, die Werke der Korallentiere, flacht) Häufig bilden die 
Korallenbauten einen Ring oder Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte 
See, eine Lagune, umschließen. Solche Bildungen heißen Atolle. — Die 
Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei 27° C; nur um ein 
paar Grade unterscheidet sich Tag von Nacht, der kälteste Monat vom wärmsten. 
Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokos- 
palme. Sie macht namentlich die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, 
indem sie den Insulanern alles zu ihrem Lebensunterhalte Nötige liefert; die 
kopfgroßen Früchte enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die 
Kopra^), ist ein gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, 
Stricken, Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liefern den Palmwein, 
der Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen 
sind uoch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen 
und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere 
1) Benannt nach dem englischen Seefahrer des 18. Jahrhunderts, James Cook 
(dschöms kük). 
2) Vom griech. polys = viel und nesos — Insel. —■ Südsee wurde der große 
Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, weil er ihn beim Vordringen über die 
Landenge von Panama zuerst im S. erblickte. 
8) Vergl. hierzu das Farbenbild S. 18. 
*) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl 
gewonnen wird.
	        
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