276
Afrika.
4. Die Bewässerung des nördlichen Teiles von Afrika ist sehr
mangelhaft, dagegen zeigt das von tropischen Regen gut benetzte
Zentralafrika, namentlich der südl. vom Äquator gelegene Teil,
bedeutenden Wasserreichtum. Doch wird die Schiffbarkeit der
meisten Flüsse durch Stromschnellen und Wasserfalle sowie durch
gefährliche Sandbänke an den Mündungen bedeutend erschwert.
1) Der Nil, einer der längsten Ströme der Erde1 (etwa
Alexam
© Städte /! Thtmm
airo
Nildelta.
6000 km), entsteht aus dem großen, von zahlreichen Flüssen der
umliegenden Gebirge gespeisten Viktoria-See^ (am Äquator)
und aus einigen benachbarten kleineren Seen. Der aus dieser:
nach N. ziehende Strom tritt nach Überwindung der ersten Strom¬
schnellen in das Gebiet des Sudan eiu. Hier empfängt er zahl¬
reiche Nebenflüsse, darunter den 53ahr3 et Ghasäl (Gazellen-
fluß), und heißt nun Bahr el Abiad (weißer, klarer Fluß).
Weiters nimmt er Flüsse aus Abessinien auf, und zwar den aus
dem schönen Alpensee Tana kommenden Bahr elAsrek (blauer,
dunkler Fluß) und den Ä t v a r a, welche beide ihm den Schlamm
zuführen, der Ägypten befruchtet, und durchfließt nun in bogen-
1 Er durchfließt etwa 35 Breitengrade. Der Ainazonenftrom ist kürzer,
aber sein Stromgebiet ist größer.
2 Er kommt an Größe (66 000 qkm) Bayern nahe.
3 bahr (arabisch) — Wasser, Fluß, el Artikel.