Full text: Mathematische Geographie für humanistische Gymnasien

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Mittelpunkte gegen einen Himmelskörper gerichteten Linien mit- v 
einander bilden, oder — was dasselbe ist — den Winkel, unter 
welchem vom Himmelskörper aus der 
zum Beobachter gehörige Erdradius er- 
scheinen würde. Dieser Winkel ist, wie 
aus Fig. 16 ersichtlich, gleich Null, 
wenn der Stern im Zenit bei B steht; 
die Größe desselben wächst, bei ab- 
nehmender Höhe über dem Horizonte 
(also, wenn der Stern bei oder B2 
sich befindet); die Parallaxe erreicht Fig. 16. 
ihren größten Wert, wenn der Stern im Horizonte steht, bei C, 
also bei Auf- oder Untergang des Sternes. Diesen Maximalwert 
nennt man die HoriF-v-n-^K-l-Parallaxe des Himmelskörpers. — 
Aus dem bei A rechtwinkligen A AMC ergibt sich, wenn 
man die Entfernung des Sternes vom Erdmittelpunkte CM — d 
den Erdradius AM — r und die Horizontal-Parallaxe <£ C = 
"$AA i^'UVVU'' '•r"° 
P setzt: 
/2av ]p 
~J*P 
rri cL, -■ 
ty/} 
3) Beim Monde beträgt p nahezu 1", bei der Sonne und 
den Planeten beträgt p immer nur wenige Sekunden, so daß — 
besonders bei Bruchteilen von Sekunden — die Logarithmentafeln 
ungenaue Resultate ergeben. Nun sind für sehr kleine Winkel 
die sinusse den Winkeln proportional, d. h. es ist nahezu 
sin 1' = 60 • sin 1" und auch sin p' = 60 • sin p". Be¬ 
nützt man dies, dann ist: 
II. d = - 
60 
60 
_ i; 
sin p 
d auf togarithmischem 
60. sin p" 
Durch diese Umformtmjj/läft 
W^g leichter berechnen. '! 
4) Zur Bestimmung derParasl'äx^ wendet man verschiedene 
Methoden an. Wählt man z. B. zwei auf demselben Meridiane 
liegende Orte A und B, so kulminiert der Stern C für beide 
Drte gleichzeitig. Messen nun die beiden Beobachter bei A und B 
im Momente der Kulmination die Zenit-Distanzen, also die Winkel 
ZAC und Z^C, dann sind im Vierecke AMBC 5 Stücke 
bekannt: AM = BM = Erdradius, < AMB = dem Breiten 
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