Full text: Leitfaden der alten Geographie

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X. 
West- und Nord-Europa. 
H i s p a n i a. 
24-1. Naturbeschaffenheit. Die südwestliche Halbinsel Euro- 
pa’s ist der kleinasiatischen vielfach ähnlich und von der italischen 
und griechischen verschieden durch Erfüllung ihrer Mitte mit hohen 
Tafelländern (300 — 800m), welche in kurzen Vorstufen zu den, nur 
stellenweise von Tiefebenen begleiteten Küstenrändern abfallen; daher 
selbst die grösseren Flussläufe nur auf kurze Strecken schiffbar, das 
hochgelegene Binnenland rauh und wasserarm. Die Hauptgebirgszüge 
verl aufen,in weiteren Abständen die grossen Flussgebiete unter ein¬ 
ander und von den Nord- und Südküsten trennend, in 0.—W.-Richtung. 
Gesammtnamen für dieselben sind aus dem Altertum so wenig, wie 
heut bekannt; die Namen Ilipüla (j. Sierra Nevada, Giptel 3550m) im 
Süden, Findius oder Vinnius im Norden, Orospeda und Idubeda im 
Osten bezeichnen nur einzelne kurze höhere Bergkämme. Einen Gene¬ 
ralnamen führt nur seit alters die durch das Tieftal des Ibei us 
(7ßrjq, Ebro) von dem centralen Hochlande völlig getrennte Kette der 
Pyrenaeen ( JIvqtjvciloc oqtj). Dem Ebro parallel gehen noch mehiere 
kleinere Flusstäler SO. zum Mittelmeere: Turis, j. Turia (auch mit 
arab. Namen Guadalaviar), Sucro, j. Jucär, Tader, j. Segura, die übrigen 
grösseren senken sich von der in der Osthälfte dei Halbinsel liegenden 
höchsten (1000—1200“) Plateauanschwellung parallel nach WSW. zum 
Ocean und zwar in Tälern, deren Boden von der Tiefebene im Süden 
zum Hochlande im Norden allmählig ansteigt: so der Baetis, j. Gua- 
dalquibir (arab. Name „grösser Fluss“), Anas, Guadiana, Tagus, 
span. Tajo, port, Tejo, Durius, span. Duero, port, Douro, endlich 
aus den nordwestlichen Vorbergen entspringend der Mimus, Mino 
oder Minho. Die oceanischen Küstengegenden, besonders die nörd¬ 
lichen sind regen- und vegetationsreich, die südlichen haben nur Win¬ 
terregen, das hohe Binnenland nimmt bei rauhem wasserarmem Klima 
stellenweise völlig den Charakter der Steppe an und enthält wenig an¬ 
baufähigen Boden, ist daher jederzeit auch weit schwächer bevölkert 
gewesen, als die Küstenstriche. 
2A5. Bevölkerung. Geschichte. Die Griechen vonMassalia, 
welche zuerst die Mittelmeerküsten der Halbinsel umfuhren, fanden 
noch bis zum Iberus eine mit ligurischen Stämmen gemischte, weiter¬ 
hin eine von diesen sprachlich verschiedene, unter sich aber g eic ar ige
	        
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