Full text: Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen

*28 Europa. 
§5£ Verkehr auf dem Rheine einen Weg nach dem Meere findet, entwickelten 
Tief- sich Mainz und Frankfurt a. M. Jenes, in Hesfen gelegen, ist zugleich 
Festung, während dieses zweifellos die erste Handelsstadt des ganzen 
Gebietes ist. Frankfurt war früher freie Reichsstadt, wurde aber 1866 
der Provinz Hefsen-Nassau einverleibt. Am Rheine aufwärts siud Mann- 
heim in Baden und Ludwigshafen in der bayrischen Pfalz wichtige 
Handels- und Fabrikorte. In der Rheinebene liegt die Hauptstadt des 
Großherzogtums Hessen, Darmstadt, und die 'des Großherzogtums 
Baden, Karlsruhe. Weiter befinden sich hier die badischen Universitäts- 
stüdte Heidelberg in herrlicher Lage am Neckar und Frei bürg am 
Fuße des südlichen Schwarzwaldes. Westlich des Rheins ist das stark- 
befestigte Straßburg seit 1871 als Sitz der Regierung der Reichs- 
lande nnd als Universität neu aufgeblüht. Auf diesem linksrheinischen 
Gebiete bildet unfern des Rheinknies Mülhausen den Mittelpunkt einer 
lebhaften Baumwollweberei. In der Hart gedeiht vortrefflicher Wein. 
Lochrin- Die Lothringer Ebene ist weniger fruchtbar und darum nur dünn 
Ebene, bevölkert. Der bedeutendste Ort ist Metz an der Mosel, das zum Schutze 
der deutscheu Greuze stark befestigt ist. 
§ 49. Dichter besiedelt ist wieder der Osten Südwestdeutschlands. Namentlich 
lifSeg Schwäbischen Becken, wo die fleißigen und rührigen Schwaben wohnen, 
Becken, finden wir viele große Gemeinwesen. Voran steht Stuttgart, die Haupt- 
stadt des Königreiches Württemberg, bedeutend durch Handel und Ge- 
Werbtätigkeit. Die Wissenschaft hat in der württembergischen Universität 
Tübingen eine Pflegestätte erhalten. Im unteren Neckargebiete wird 
viel Obst und Wein gebaut. Jenseits des Iura ist im badischen Ufer- 
lande des Bodensees Konstanz ein wichtiger Verkehrsort. 
ttsches Der Ackerbau ist auch in dem Fränkischen Becken, das fast ganz 
Becken, zum Königreiche Bayern gehört, die Hauptnahrungsquelle der Bewohner. 
Nürnberg an der Pegnitz blüht seit dem Mittelalter durch Gewerbe- 
sleiß. Auch das nahe dabei gelegene Fürth ist hauptsächlich Fabrik- 
stadt. Bamberg am Main ist Mittelpunkt eines Gemüse- und Hopfen- 
bangebietes. 
Wichtige Ackerbaustädte sind auch Ansbach an der Rezat, die 
Universität Erlangen an der Rednitz und Bayreuth am Roten Main. 
Im fränkischen Weingebiete liegt Würz bürg mit einer Universität. Am 
Main abwärts treffen wir Aschaffenburg, das eine Forstakademie 
besitzt. 
Das mitteldeutsche Gcliirgsland. 
§ 50. Das mitteldeutsche Gebirgslaud setzt sich im Westen aus dem 
Glte- Rheinischen Schiefergebirge, dem Hessischen Berg- und Hügel- 
den-ng. fan£,e, das mit dem Weserberglande weit in das norddeutsche Tiefland 
hinausragt, und ans Thüringen mit dem Harze zusammen. Es folgen 
dann im Osten das Erzgebirge mit dem Sächsischen Berglande und 
die Sudeten. 
Das Khcinische Schitfergelnrge. 
§ 51. Das Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges ist vorwiegend preußisch, 
©tonten. Die Rheinprovinz und die Provinzen Westfalen und Hefsen-Nassau 
haben daran Anteil. Der äußerste Südeu fällt in das Großherzogtum
	        
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