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dem am Rande der Wüste gelegenen, von herrlichen Gärten umgebenen
Damaskus, das zu einer ansehnlichen Großstadt emporgewachsen ist.
IM«,,. Südlich von Phönizien breitete sich an der Küste das gelobte Land
Palästina, die Heimat der jüdischen und christlichen Religion, aus. Es
wird jetzt vorwiegend von Arabern bewohnt. Auf der unfruchtbaren Hoch-
fläche westlich des Jordan liegt das für Juden, Christen und Mohammedaner
zugleich heilige Jerusalem.
In dem türkischen Küstenstreifen Arabiens am Roten Meere sind
Mekka, der Geburtsort des Propheten Mohammed, und Mediua mit
dem Grabmale dieses Propheten die bedeutendsten Städte. An der süd-
lichen Küste des Roten Meeres wird Kaffee gebaut, der meist vou
Mokka ausgeführt wird. Östlich der Straße Bab-el-Maudeb liegt der
englische Hafen Aden. Im Innern und im Südosten Arabiens bestehen
einige Araberreiche.
§ 135. Den Osten Vorderasiens nimmt das Hochland von Iran ein,welches
Iran, im Norden von dem Elbnrsgebirge mit dem 5700 m hohen Dema-
weud und von dem bis zum Pamirhochland reichenden Hindukusch be-
Persien, grenzt wird. Auf dem westlichen Hochlande von Iran breitet sich das Perser-
reich aus, dem auch das östliche Armenien angehört. Die Bewohner des
meist unfruchtbaren Landes leben hauptsächlich vom Handel. Mehrere
wichtige Karawanenstraßen durchziehen es und verbinden das Abendland
mit den gesegneten Ländern Südasiens. An der über Armenien sühreudeu
Straße liegt Täbris. Der Schah (schach) von Persien residiert meist in
Teheran (teheran) am Fuße des Elburs. Ju Südpersieu liefert die
Gegeud um Schiras das berühmte Rofeuöl.
Die Jrauier gehören wie die Armenier zu der indogermanischen
Völkergrnppe. Sie bekennen sich aber nicht wie jene zum Christentum?,
sondern zur Religion Mohammeds.
?>fl,ha- Im Osteu Irans liegen Afghanistan, das Durchzugslaud für deu
Velu"- Verkehr zwischen Nord- und Südasien, der über Kabul nach Indien
schiswn. führt, und das unter englischer Herrschaft stehende Belntschistan.
Zentralajien.
Tibet, Ostturkistan, Mongolei.
§136. Zentralasien zerfällt in zwei ausgedehnte Hochländer, Tibet und
'Tibet. Hanhai. Beide werden durch das hohe Gebirge Kuenluu (kwenlnn)
geschieden. Tibet, südlich davon, ist mit eiuer mittleren Erhebung von
4000 m das höchste Land der Erde. Es ist eine vegetationsarme, öde
Wüste mit unwirtlichem Klima, uur spärlich bewohnt von nomadischen
Völkern mongolischer Rasse, bereit geistliches uud weltliches Oberhaupt
in Lasa lebt. Der größte Teil Tibets ist abflußlos und reich an Salz-
seen. Die Ursache der großeu Trockenheit Tibets ist das Auftreten
gewaltiger Raudgebirge im Südeu, welche es gegeu die regeubriugeudeu
Wiude abschließen. Hier erhebt sich der Himalaja mit dem höchsten Berg
der Erde, dem Mouut Everest, der 8800 erreicht. Nach Süden fällt
das Gebirge steil zu dem Tieslande von Hindost an ab. Winde vom
Jüdischen Ozeane bringen ihm reichlich Feuchtigkeit. In den unteren
Regionen trägt es darum eiu üppiges Pflauzeukleid und die obersten