Full text: Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden (Teil 1)

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Heimat ausgesehen haben? (Ausmalung mit Hilfe der im heimatlichem 
Unterricht gewonnenen Vorstellungen: Da, wo jetzt Dörfer sind, war 
dichter Wald. Das war der große Miriquidiwald, der ging weit nach 
Osten hin, bis ins Böhmerland hinein. Ein Teil davon ist noch übrige 
das ist die Leina. Im Pleißenthale waren noch keine Dörfer, Wiesen 
und Felder; da breiteten sich überall große Sümpfe aus ?c.) Wo werden 
sich nun die Sorben niedergelassen haben? (In den Thälern der Pleiße^ 
der Sprotte und des Gerstenbaches.) Was hatten sie da alles zu thun? 
(Ausroden der Bäume, Trockenlegen der Sümpfe?c.) Sie bauten ihre 
Häuser nicht einzeln, sondern mehrere nebeneinander. Die Häuser standen 
iu Form eines Hufeisens ?c. Wie mag es wohl in einem Sorbenhanse- 
ausgesehen haben?... Wie sah es wohl nun nach einiger Zeit in den 
Thälern aus? (Da war es anders geworden. An Stelle der Sümpfe- 
fanden sich Wiesen, Obstgärten und mitten darin ein schönes Dorf zc.) 
Zusammenfassung: Wie die Sorben in unser Land gekommen 
sind und wie sie sich hier eingerichtet haben. 
Zur Zeit Hennanns wohnten zwischen Saale und Elbe die Hermun¬ 
duren. Diese verließen aber zur Zeit der großen Völkerwanderung ihre 
Wohnsitze und zogen westwärts. In die verlassenen Gegenden kamen die 
Wenden, welche jenseits der Oder und Weichsel gewohnt hatten. Ein 
Teil ließ sich an der Havel nieder, ein anderer zwischen Saale und Elbe 
und ein dritter in Böhmen. Sie suchten besonders die Flnßthäler auf- 
Hier bauten sie sich aus Baumstämmen und aus Lehm ihre Hütten. Sie 
bauten mehrere zusammen. Es entstanden dadurch viele Dörfer. Diese 
waren wie ein Hufeisen angelegt. Die Namen ihrer Dörfer endigten 
sich auf itz, itzsch, ig, atzsch, in, a, au, eu. Die Wenden, welche in unsernr 
Lande wohnten, hießen Sorben. Nördlich von ihnen wohnten die He- 
Deller, südlich aber die Tschechen. Alle gliederten sich wieder in kleinere 
Stämme. 
2. Unterziel: Aber warum möge» sich die Sorben gerade in dieser 
Gegend niedergelassen haben? 
Nun, was meint ihr? (Es wird gewiß recht fruchtbares Land ge¬ 
wesen sein.) 
Was fanden die Sorben in unserm Lande vor? (Wald, Thon, 
Lehm, guten Boden.) Sie hatten aus ihrer früheren Heimat auch ihre 
Herden mitgebracht. Was werden sie wohl nun anfangen? (Sie werden 
die Bäume ausroden; dann werden sie den Boden umpflügen, und in? 
den Acker Roggen, Gerste, Hafer säen.) So war es auch! Auf ihren 
Feldern wuchsen aber auch noch Erbsen, Flachs, Rüben und Rettiche. 
Welches ist also ihre erste Arbeit? Wie wird es nun in der Umgebung 
eines Sorbendorfes ausgesehen haben? (Gärten, Wiesen, Felder, weiter- 
hin Wald; durch die Wiesen und Felder strömt der Fluß.) Denkt jetzt
	        
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