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1. Abschn. Die Eesteinshülle oder Lithosphäre.
Die Kreidebildungen haben sich aus weitgedehnten Meeren niedergeschlagen
und erreichen daher eine große Verbreitung in Europa und in andern Welt¬
teilen. Als Quadersandstein erscheint Kreide namentlich in der Sächsischen Schweiz
und in Böhmen, als weiße Kreide an den Küsten Englands und Nordsrankreichs
und im Ostseegebiet, wo sie überall prachtvolle Steilufer bildet (auf Rügen die
Stubbenkammer). In Frankreich gehören ihr die Flußgebiete der Seine, Loire
und Garonne an, in London das Londoner Becken.
An nutzbaren Mineralien ist die Kreide verhältnismäßig arm. Zu er¬
wähnen sind namentlich Eisenerze und Schwefelkies.
In der Pflanzenwelt vollzieht sich während der Kreideperiode eine tief¬
greifende Wandlung; zum erstenmal treten Blütenpflanzen auf: Weiden,
Buchen, Ahornbäume usw. neben den heute auf die tropische Zone beschränkten
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ILIAN
OZEAN
IRISCHER
DNTINENT
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ANTARKTISCHER
Fig. 15. Karte der Krde zur Jurazeit.
Magnolien und Palmen. — Die Tierwelt ist wie in der Juraperiode ver¬
treten durch Schwämme, Seeigel, Muscheln, Ammoniten und Belemniten. Auch
bie weiße Kreide hat organischen Ursprung; sie besteht fast durchweg aus den
mikroskopisch kleinen Schalen von Wurzelfüßern. Ferner kommen noch Flugechsen,
Saurier unb Vögel vor. Reste von Säugetieren sinb aus ber Kreibezeit nur
äußerst spärlich bekannt.
Die Verteilung von Lanb unb Meer in ihren Hauptzügen
währenb bes Mesozoikums (Fig. 15). In ber mesozoischen Zeit wirb bie
gegenwärtige Verteilung ber Ozeane unb Kontinente vorbereitet. Die auf ber
nörblichen Halbkugel gelegene westliche Lanbmasse bes Paläozoikums zerfiel in
einen norbamerikanischen unb skanbinavischen Block; letzterer stanb wiederholt
durch trockene Tieslanbgebiete mit ber asiatischen Kontinentalmasse in Verbinbung.