54
2. Abschn. Die Wasserhülle (Hydrosphäre).
VII. Halbinseln. 1. Verteilung. Die Halbinselbildung tritt
vorwiegend an den nördlichen Festländern auf und von diesen ist
wieder Europa am meisten gegliedert.
2. Entstehung. Halbinseln entstehen auf zweifache Weise: a) durch
Abgliederung; ein Beispiel für diese Bildung ist Neuschottland,
das durch die zerstörende Kraft des Meeres zur Halbinsel wurde. In
solchen abgegliederten Halbinseln setzt sich stets die Bodenbildnng des
benachbarten Festlandes fort; b) durch Angliederung; so sind z. B.
Vorderindien, die Krim und das finnisch-skandinavische Plateau erst seit
verhältnismäßig kurzer Zeit mit dem Festlande verwachsen. Diese an¬
gegliederten Halbinseln sind geologisch und orographisch selbständige
Individuen und mit dem kontinentalen Rumpfe durch eine Tiefebene von
nur jugendlichem Alter verbunden.
Zweiter Abschnitt.
Die Wasserhülle (Hydrosphäre).
Das Wasser befindet sich in einem steten Kreislause. Infolge der Verdunstung
steigt es als^Wasserdamps in die Höhe und sällt dann infolge voZWerdichtung als
Niederschlag wieder zur Erde; der Niederschlug geht teils durch Verdunstung
sofort wieder verloren teils fließt er an der Oberfläche des Landes ab, teils wird
er vom Boden aufgesogen. Der letztere Teil, gewöhnlich J3 r u n b w a j s e r genannt, /
tritt in den Quellen wieder aus und fließt in Bächen, die sich zu Flüssen,
dann zu Strömen vereinigen, dem Meere zu oder sammelt sich in Seen.
Das Wasser beschreibt also einen beständigen Kreislauf.
A. Die fließenden Gewässer,
a) Quellen.
I. Arten. Die meisten Quellen entstehen dadurch, daß das Grund¬
wasser an der Grenze einer undurchlässigen geneigten Schicht hervortritt;
dies sind die Schichtquellen (Fig. 51). Bildet die undurchlässige Schicht
ein! Mulde, so quillt das Wasser erst dann zu Tage, wenn es den Rand
der Mulde übersteigt. Solche Quellen heißen Ubersallquellen (Fig. 52).
Frz. 51. Schichtquellc.
Fig. 52. Averfallquelre.